Wie pflege ich Märzenbecher (Leucojum vernum)?
Die hübschen Blüten der Frühlings-Knotenblume.
Wer einen Märzenbecher erwerben möchte, sollte dies im Fachhandel tun und nicht ein Exemplar aus der freien Natur ausgraben, denn der Märzenbecher steht unter Naturschutz. Auf der Fränkischen Alb und in Gebieten des südlichen Niedersachsen findet man noch große Bestände der winterlichen Zwiebelpflanze in freier Wildbahn.
Am wohlsten fühlt sich der Märzenbecher in feuchten Laubmischwäldern und in Auenwäldern. Dort findet er die besten Boden- und Lichtverhältnisse vor. Eine knotenartige Verdickung hat der Zwiebelpflanze auch den Namen Knotenblume gegeben. Die giftige Vorfrühlingspflanze ist Mitglied in der botanischen Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Möchte man den Märzenbecher von dem verwandten Schneeglöckchen unterscheiden, so sollte man bei den Blüten auf den gelbgrünen Punkt an den Spitzen der weißen Blütenblätter achten.
Eigenschaften und Verwendung des Märzenbechers
Bereits im Februar beginnt der Märzenbecher sich aus der unterirdischen Zwiebel zu entwickeln. Er beginnt damit, sich aus dem Laub vom vergangenen Herbst herauszuarbeiten. Aus den schmalen lanzettlichen langen Blättern entwickeln sich die Blütenstiele. Im April/Mai, wenn das "richtige Frühjahr" beginnt, zieht der Märzenbecher bereits sein Laub wieder ein und verbleibt in einer unterirdischen Ruhephase, die bis zum darauffolgenden Februar dauert. Märzenbecher erreichen im Schnitt eine Höhe von bis zu 30 cm. Die Zwiebeln bilden unterirdisch Tochterzwiebeln aus, die mit den Jahren für einen dichten Bestand sorgen. Dieses krautig wachsende Gewächs bildet unterirdische Zwiebeln, die etwa 5 cm groß sind.
Das intensiv grün gefärbte Laub des Märzenbechers ist - ähnlich wie bei Krokus, Narzisse und Co. - lang und schmal lanzettlich und entwickelt sich von der Basis her. Mit den Jahren können sich dichte Horste und Teppiche bilden. In der Zeit von Februar bis April bilden sich die Blütenstiele, an deren Ende 1 bis 2 weiße glockenartige Blüten sitzen. Als Erkennungsmerkmal gegenüber dem Schneeglöckchen (Galanthus) bildet der Märzenbecher weiße Blüten, die unten an jedem Blütenblatt einen gelbgrünen Punkt aufweisen.
Der Märzenbecher sieht vor allem in Gruppen gepflanzt sehr hübsch aus. Setzen Sie mindestens 10 Zwiebeln. Die Zwiebeln sollen zueinander einen Abstand von etwa 10 cm haben. Als Pflanzpartner kommen die Strahlen-Anemone (Anemone blanda), der Krokus (Crocus), die Narzisse (Narcissus), der Winterling (Eranthis hyemalis) oder das Schneeglöckchen (Galanthus) in Frage. Sie alle blühen im Spätwinter bis in den Vorfrühling oder Frühling hinein. Sie sind die ersten Nektarquellen für Insekten und somit die ersten Blüher im Jahr. Auch die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) ist ein schöner Pflanzpartner für den Märzenbecher.
Welchen Standort und Boden mag der Märzenbecher?
Märzenbecher mögen saure lehmige Substrate mit einem hohen Humusanteil. In einem derartigen Boden gedeihen sie am besten. Darüber hinaus darf der Boden gerne viele Nährstoffe enthalten. Um einen nährstoffreichen Boden zu generieren, sollten Sie unbedingt reifen Kompost in die Erde einarbeiten. Auf diese Weise aktivieren Sie das Bodenleben und die Kleinstlebewesen im Boden beginnen bei entsprechend milden Temperaturen Nährstoffe freizusetzen, die von der Pflanze aufgenommen werden können. Der Boden sollte zu jeder Zeit ausreichend feucht sein.
Die Zwiebeln des Märzenbechers werden in den Monaten September und Oktober eingesetzt. Achten Sie auf eine Pflanztiefe von 10 cm und einen Pflanzabstand zu anderen Pflanzen von mindestens 10 cm. Da der Märzenbecher Substrate mit einem hohen Humus- und Nährstoffgehalt mag, können Sie die Zwiebeln in ein Beet setzen, das Sie zuvor mit reifem Kompost angereichert haben.
Nach etwa 2 Jahren - nach der ersten Pflanzung - bildet der Märzenbecher seine ersten Blütenstände.
Wie schneide ich Leucojum vernum?
Wer nicht möchte, dass der Märzenbecher sich von selbst weiter vermehrt, sollte die verblühten Blütenstände entfernen.
Wie dünge ich den Märzenbecher?
Wenn Sie feststellen sollten, dass der Märzenbecher nicht mehr so üppig blüht, dann können Sie ihn im Frühjahr mit einem Volldünger behandeln.
Wie gieße ich Leucojum vernum?
Ist der Boden stetig feucht, muss er nur in anhaltenden Trockenphasen gegossen werden.
Wie überwintere ich den Märzenbecher?
Märzenbecher sind winterhart und benötigen daher auch während der kalten Jahreszeit keinen gesonderten Schutz. In schneefreien Wintern muss jedoch beachtet werden, dass die Erde niemals vollständig austrocknet.
Wie kann Leucojum vernum vermehrt werden?
Der Märzenbecher bildet Tochterzwiebeln aus und vermehrt sich auf diese Weise. Darüber hinaus säht sich die Pflanze von selbst weiter aus, wenn Sie die Blüten nach der Blüte nicht entfernen. Selbst eine Aussaat vorzunehmen, lohnt sich in der Regel nicht, weil der Märzenbecher sich nach der Aussaat sehr langsam entwickelt. Erst nach ein paar Jahren bildet die Zwiebelpflanze die ersten Blüten. Wer dennoch eine Aussaat vornehmen möchte, sollte Anzuchtschalen mit einem Anzuchtsubstrat vorbereiten und die Aussaat unter Glas vornehmen.
Schädlinge und Krankheiten
Da Wühlmäuse gerne an den unterirdischen Zwiebeln des Märzenbechers nagen, ist es bei einem Wühlmausproblem im Garten zu empfehlen, die Zwiebeln in einen unterirdischen Drahtkorb zu pflanzen. Darüber hinaus kann die Narzissenfliege auftreten. Um die Maden der Narzissenfliege loszuwerden, können Sie die Zwiebeln ausgraben und in ein Wasserbad mit etwa 44°C für ungefähr 2 Stunden einlegen.