Wie pflege ich Lavendel?
Lavendelsorte 'Hidcote Blue' in voller Blüte.
Ursprünglich stammt der Lavendel aus den Küstenregionen des Mittelmeeres. Der Halbstrauch (verholzt nur im unteren Bereich) wächst zumeist an trocken gelegenen und wärmeren Hängen. Viele Lavendelsorten sind aber auch in unseren Breitengraden winterhart, wie zum Beispiel der Tiefviolettblühende Lavendel 'Hidcote Blue'.
Ein intensiver Duft und die leuchtenden Blüten verleihen jedem Garten mit Leichtigkeit einen mediterranen Flair.
Damit dies gelingt und man lange Freude am Lavendel hat, wollen wir auf die wichtigsten Pflegepunkte näher eingehen.
- Warum schneide ich Lavendel?
- Wie schneide ich Lavendel?
- Wann schneide ich Lavendel?
- Wie oft sollte der Lavendel-Strauch geschnitten werden?
- Welche Fehler sollten beim Schneiden von Lavendel vermieden werden?
- Muss Lavendel überwintert werden?
- Wie dünge ich Lavendel?
- Wie häufig dünge ich Lavendel?
- Welchen Standort braucht Lavendel?
- Wie häufig muss ein Lavendelstrauch gegossen werden?
- Wie pflege ich Lavendel im Topf/Kübel?
- Wie kann ich Lavendel vermehren?
Warum schneide ich Lavendel?
Der Grund warum Lavendel regelmäßig kräftig zurückgeschnitten werden muss ist, dass er kompakt bleibt. Unterlässt man das Schneiden verkahlen die Triebe von unten her und der Halbstrauch fällt im Wuchs auseinander. Der regelmäßige Rückschnitt hält die Pflanze in Form. Schneidet man einen alten, sparrigen Lavendel stark zurück (Verjüngungsschnitt) ist kein kräftiger Neuaustrieb zu erwarten. Da der Lavendel ein Strauch ist der mit den Jahren verholzt würde er ohne Schnitt seine Form verlieren. Zudem begünstigt der regelmäßige Rückschnitt eine häufige Blüte. Niemals über das halbharte Holz hinaus schneiden.
Wie schneide ich Lavendel?
Mit einer Heckenschere oder einer gut geschärften Rosenschere lässt sich Lavendel mühelos schneiden. Verholzte mehrjährige Triebe treiben nur schwer wieder aus. Deswegen ist ein starker Rückschnitt im Frühjahr um zwei Drittel wichtig. Der Lavendelstrauch tut sich schwer wieder neu auszutreiben, wenn ein regelmäßiger Rückschnitt unterlassen wurde und der Rückschnitt zu radikal und in das mehrjährige Holz erfolgt. Das Ziel ist das Kompaktbleiben oder buschig bleiben der Pflanze indem sie sich regelmäßig gut verzweigt. Sobald im zeitigen Frühjahr die Dauerfröste ausbleiben kann das Schneiden beginnen. Damit der Lavendelstrauch wieder gut durchtreibt sollte ein kurzer Abschnitt des vorjährigen Triebes mit ein paar Blättern daran erhalten bleiben. Nach der Blüte sollten die Triebe des Lavendelstrauchs um ein Drittel eingekürzt werden. Es sollten nur die verwelkten Blüten, nicht aber die belaubten Teile des Triebes gekappt werden.Wann schneide ich Lavendel?
Der stärkste Rückschnitt um zwei Drittel erfolgt im Frühjahr, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Der zweite Rückschnitt um ein Drittel folgt dann im Sommer (Mitte Juli/Anfang August).Wie oft sollte der Lavendel-Strauch geschnitten werden?
Der Lavendelstrauch sollte zweimal im Jahr geschnitten werden. Einmal im Frühjahr (Ende März/Anfang April), wenn die Nachtfröste ausbleiben. Der zweite Schnitt erfolgt dann im Sommer (Mitte Juli/Anfang August), wenn der Lavendel langsam verblüht. So wird eine zweite Blüte angeregt. Rückschnitt in kälteren Perioden (Winter/Herbst) unbedingt vermeiden.Welche Fehler sollten beim Schneiden von Lavendel vermieden werden?
Nicht ins alte Holz schneiden, da der Lavendelstrauch nur aus jungen Trieben nachtreibt und sich schwer tut an älteren Trieben neu auszutreiben oder gar nicht mehr neu austreibt. Ein weiterer Fehler ist ein zu früher Rückschnitt im Frühjahr. Als Folge können Nachtfröste den Strauch beschädigen. Auch ein zu später Rückschnitt im Herbst gefährdet den Strauch. Die jungen Triebe müssen im Spätsommer und Frühherbst aushärten, damit sie den Winter gut überstehen.Muss Lavendel überwintert werden?
Der Lavendelstrauch muss in jedem Fall überwintert werden oder vor Frost geschützt sein. Als Schutz kann Jute verwendet werden. Einfach über die Pflanze decken und gut zubinden. So ist der Lavendel von oben geschützt. Sollten Sie in kälteren Regionen mit langandauernden Frösten leben muss der Lavendel in einem Kübel in einem frostfreien hellen Raum überwintern. Nur der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia) ist winterhart. Er kann geschützt im Freien bleiben. Alle anderen Lavendelsorten sollten in hellen Kalthausbedingungen überwintern. Winterharter Lavendel überwintert gut an einem sonnigen Standort an der wärmespendenden Hauswand. Gelegentliches Gießen im Winterquartier schützt vor vertrocknen.Wie dünge ich Lavendel?
Da Lavendel anfällig für Überdüngung ist sollte insgesamt sparsam mit Düngergaben umgegangen werden. Zuviel Stickstoff tut der Pflanze nicht gut. Lavendel kann 1-2 Mal pro Jahr gedüngt werden. Zu Beginn der Vegetationsperiode im März/April kann mit Kalk und einem stickstoffarmen Dünger gedüngt werden. In Guano und Stallmist ist Stickstoff enthalten. Deswegen sollte der Boden nicht zu viel von diesen organischen Düngern enthalten. Auch Volldünger mit hohem Stickstoffanteil sollten vermieden werden da Stickstoff das Verkahlen der Pflanze fördert. Es kann auch gänzlich auf Düngegaben verzichtet werden, sollte der Boden die gewünschten alkalischen Eigenschaften besitzen.Wie häufig dünge ich Lavendel?
Der Lavendelstrauch ist eine Pflanze die von der Herkunft her auf kargen Erden wächst. Eine zu starke und zu häufige Düngung mit Stickstoffdünger kann der Pflanze schaden. Setzen Sie Stickstoff sparsam ein. Kalkgaben im März/April sind zu empfehlen. Stickstoff lässt die Pflanze kahl werden. Kalium hingegen sorgt für ein Aushärten der Triebe und Phosphor fördert die Blühfreude. Dennoch sollte, wenn überhaupt, sparsam gedüngt werden.Welchen Standort braucht Lavendel?
Da der Lavendelstrauch aus dem wärmeren Südeuropa kommt liebt er die Sonne und will gut von warmer Luft durchlüftet sein. Ein sonniger, luftiger Standort im Staudenbeet beugt auch Krankheiten wie Grauschimmel vor. Dennoch sollte der Pflanzplatz vor stärkerem Wind geschützt sein. Lavendel braucht viel Sonne und einen mageren Boden. Auf einem feuchten, zu nährstoffreichen Boden neigt der Lavendel zu Frostempfindlichkeit. Gießt man ihn zu häufig welken die Blätter und werden schimmelig. Der Lavendel braucht einen durchlässigen sandigen Boden, um Staunässe zu vermeiden. Schwere, lehmige Böden sind ungeeignet und sollten verbessert werden. Sand, Blähton und Ziegelsplitt verbessern die Luftzufuhr des Bodens und lassen die Wassergaben schneller versickern. Die Lavendelpflanze bevorzugt alkalische Böden (pH-Wert größer 7). Urgesteinsmehl, Kalk und Lehmpulver verändern die sauren Eigenschaften eines Bodens hin zu alkalischen Werten. Kompost und Stallmist können ebenfalls in den Erdboden eingearbeitet werden. Die Wurzeln des Lavendels können sich in tiefere Erdschichten vordringen. Keinen Rindenmulch verwenden, da dieser zu viel Feuchtigkeit speichert.