In dieser Rubrik finden Sie praxisorientierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Einpflanzen Ihrer neuen Pflanzen.
Wie pflege ich Fetthennen (Sedum telephium)?
Die Blütenpracht der Fetthenne 'Xenox'.
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Hohen Fetthenne ist der geographische Raum von Europa bis Sibirien. Botanisch zählt die Hohe Fetthenne zu den Dickblattgewächsen (Crassulaceae). Der Züchter Werner Arends hat in den 1950er Jahren die schöne Sorte 'Herbstfreude' selektiert. Sie ist eine Kreuzung aus Sedum telephium und Sedum spectabile. Inzwischen gibt es zahlreiche Hybriden der Hohen Fetthenne, sodass ein breites Sortiment entstanden ist.
- Eigenschaften und Verwendung von Hohen Fetthennen
- Welchen Standort und Boden mögen Hohe Fetthennen?
- Wie pflanze ich Sedum telephium?
- Wie dünge ich Sedum telephium?
- Wie pflege ich die Hohe Fetthenne?
- Wie überwintere ich Hohe Fetthennen?
- Wie kann Sedum telephium vermehrt werden?
- Schädlinge und Krankheiten
- Arten und Sorten der Hohen Fetthenne
Eigenschaften und Verwendung von Hohen Fetthennen
Die attraktive Blütenstaude erreicht Höhen bis zu 70 cm und bietet für Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle. Die dickblättrige Staude bildet dichte Horste und vergrößert sich von der Basis her ständig. Ein unterirdisches Rhizom mit verdickten Wurzeln ist die Basis für die Bildung der oberirdischen dicken Triebe, die vertikal nach oben wachsen. Die gesägten Blätter sitzen wechselständig dicht an den Trieben und erscheinen - je nach Sorte - in unterschiedlichen Grün- und Rottönen. Ab dem Frühjahr - nach der Winterruhe - bilden sich die dicken Stängel, die dann im Zeitraum von Ende August bis Oktober die abschließenden Blütendolden ansetzen.
Die verdickten Blätter und der Stängel können Wasser gut speichern, sodass die Hohe Fetthenne gut mit Trockenheit zurechtkommt. Man bezeichnet die Blätter auch als sukkulent, weil sie die Fähigkeit haben Wasser zu speichern. Während die Art bläulich-graue Blätter bildet, gibt es inzwischen durch die Kreuzung der Hohen Fetthenne (Sedum telephium) mit der Schönen Fetthenne (Sedum spectabile) auch Hybriden, die purpurfarbene Blätter ausbilden. Ein Blatt der Hohen Fetthenne wird bis zu 10 cm lang und hat eine ovale Form. Die Blütenstände bilden sich ab dem Spätsommer an den Stielenden und blühen bis in den Herbst hinein. Die großen Blütendolden können - je nach Sorte - in den Farben Weiß, Rosarot, Hellrot oder einem kräftigen Dunkelrot erscheinen. Auf den großen Blütendolden können Insekten problemlos landen und sich den wertvollen Nektar holen. Die einzelnen Blüten öffnen sich sternförmig. Die Hohe Fetthenne entwickelt nach der Blüte Balgfrüchte.
Welchen Standort und Boden mögen Hohe Fetthennen?
Die Hohe Fetthenne mag einen sonnigen Standort. Dabei darf der Boden in einem pH-Bereich von neutral bis leicht alkalisch (7 bis 9 pH) liegen. Somit kommen auch lehmige kalkhaltige Substrate infrage. Zusätzlich sollte der Boden durchlässig und nur mäßig feucht sein. Um die Vitalität und Farbigkeit der Staude zu gewährleisten, ist ein nährstoffreicher Boden zu empfehlen. Gut geeignet sind dränierte Substrate, die nicht so viel Feuchtigkeit speichern können, da die Hohe Fetthenne in Stängel und Blatt bereits gut Wasser speichern kann. Schotter und Sand sorgen dafür, dass zu feste Substrate lockerer werden und Feuchtigkeit gut abfließen kann. Humus sorgt für einen nährstoffreichen Boden.
Wie pflanze ich Sedum telephium?
Lockern Sie das Beet tiefgründig auf und setzen Sie die Hohe Fetthenne so in das Beet, dass die Basis der Stängel mit dem Boden abschließt. Anschließend leicht wässern.
Wie dünge ich Sedum telephium?
Sollten Sie die Hohe Fetthenne im Topf kultivieren, dann können Sie einen speziell abgestimmten Dünger für Sukkulenten verwenden. Alternativ kann auch ein dem Gießwasser beigemischter flüssiger Volldünger verwendet werden. Düngen Sie die Topfpflanze nach Bedarf. Ein Zeichen für mangelnde Nährstoffe sind eine verblassende Blattfarbe. Insgesamt benötigt die Hohe Fetthenne im Beet keinen Dünger. Im Herbst kann etwas reifer Kompost in das Beet eingearbeitet werden. Eine zu reichliche Düngung - vor allem mit Stickstoff - würde dazu führen, dass die Triebe an Festigkeit verlieren und auseinanderfallen. Die zu weichen Triebe und Blätter wären dann anfälliger gegenüber Krankheiten.
Wie pflege ich die Hohe Fetthenne?
Im Frühjahr beginnt die Hohe Fetthenne auszutreiben. Von der Basis her bildet sie die langen Triebe, die im Laufe des Jahres gerade nach oben wachsen. Die verblühten Triebe sollten erst vor dem Neuaustrieb an der Basis abgeschnitten werden. Sie sind ein wichtiger Winterschutz und sind darüber hinaus sogar eine Zierde. Eine Düngung mit Volldünger im Beet ist nicht erforderlich. Geben Sie der Staude lediglich im frühen Herbst etwas reifen Kompost. Alle 3 bis 4 Jahre kann die Staude geteilt werden. Dies geschieht mit einem scharfen Spaten. Die einzelnen Horste können dann direkt wieder eingepflanzt werden. Das Teilen hilft der Staude sich stetig zu erneuern und nicht zu vergreisen.
Wie überwintere ich Hohe Fetthennen?
Die bei uns im Handel erhältlichen Hohen Fetthennen ertragen Temperaturen bis zu -15°C. Um die Hohe Fetthenne im Beet angemessen zu überwintern, ist es ratsam eine dicke Laubschicht aufzutragen, damit der Boden nicht zu stark durchnässt. Die Hohe Fetthenne verträgt weder zu starke Winternässe, noch Staunässe. Haben Sie eine Fetthenne im Kübel, dann sollte dieser nicht durchfrieren. Schützen Sie Ihren Kübel, indem Sie ihn auf eine Holz- oder Styroporplatte stellen und ihn zusätzlich mit einem isolierenden Material umwickeln. Hierfür kommt Jute, Luftpolsterfolie oder Kokosmatten in Frage. Stellen Sie den Kübel in eine geschützte Ecke.
Wie kann Sedum telephium vermehrt werden?
Um sortenechte Nachkommen zu produzieren, wird die Hohe Fetthenne über Stecklinge vermehrt. Eine Teilung im Frühjahr vor dem Austrieb wirkt dem Vergreisen entgegen.
Schädlinge und Krankheiten
Ein zu feuchter Standort schadet der Hohen Fetthenne. Eine Folge kann Grauschimmel sein. Achten Sie deshalb auf einen sonnigen Standort und einen gut dränierten Boden. Ab und an leidet die Hohe Fetthenne unter Echtem Mehltau. Erkennen Sie einen weißen Belag auf den Blättern, können Sie die Staude mit einer Lösung aus Wasser und unbehandelter Milch (10:1) besprühen. Die Milchsäurebakterien töten den Schönwetterpilz ab.
Sollte der Dickmaulrüssler - ein nachtaktiver Rüsselkäfer - der Staude das Leben schwer machen, können Fallen aufgestellt werden. Ein Befall ist am typischen Buchtenfraß an den Blättern erkennbar. Hier können Sie schmale Holzbretter auslegen. Die Käfer verstecken sich gerne darunter. Sie können die Käfer dann am nächsten Tag absammeln. Eine weitere Möglichkeit ist ein mit Holzwolle gefülltes Tongefäß, das sie kopfüber in die Nähe der befallenen Pflanze stellen. Die nachtaktiven Käfer verkriechen sich dort und können am nächsten Tag entfernt werden. In der Regel kommen einmal entfernte Käfer nicht wieder zurück.
Arten und Sorten der Hohen Fetthenne
Die Sorte 'Herbstfreude' ist eine Hybride aus Sedum spectabile und Sedum telephium. Sie bildet frischgrüne Blätter und entwickelt rosa Blütendolden. Die Sorte 'Matrona' hat einen tiefroten Stängel und bildet rötliche Blätter, die sich im Spätsommer rötlich verfärben. Die Blütenfarbe ist weiß-rötlich. Eine weitere schöne Sorte ist 'Munstead Dark Red'. Diese Sorte bildet grünes Laub und intensiv rosa farbige Blütendolden. Die Sorte Sedum telephium 'Purple Emperor' hat tiefrotes Laub und bildet hübsche weiß-rosa Blütendolden.