Wie pflege ich Bergenien (Bergenia)?
Die farbenfrohen Blüten der Bergenie 'Eroica'.
Die Bergenie gehört in die botanische Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Es gibt inzwischen zahlreiche Züchtungen der Bergenie, die im Garten hübsche Arrangements ergeben. Ursprünglich stammt die robuste Staude aus dem ostasiatischen Raum.
Eigenschaften und Verwendung von Bergenien
Die Bergenie breitet sich über einen kriechenden Wurzelstock aus. Die Staude entwickelt glänzende tiefgrüne Blätter, die - je nach Sorte - auch ins Rötliche tendieren können. Ein Blatt bildet eine breite ovale Form, auf der die hellen Blattadern gut zu erkennen sind. Ein Blatt kann bis zu 30 cm lang werden. Die Blätter sind gestielt und immergrün. Die hübschen glockenförmigen Einzelblüten der Bergenie stehen in einer Farbpalette von Weiß-, über Rosatöne bis hin zu rötlichen Blütenvarianten in Trugdolden an langen vertikalen Stielen. Die üppigen Blüten öffnen sich im April und Mai. Bei der Frucht handelt es sich um eine Kapselfrucht.
Welchen Standort und Boden mögen Bergenien?
In freier Natur fühlt sich die Bergenie an Gehölzrändern sehr wohl. Sie kann in den Schatten, den Halbschatten oder auch in Bereiche gepflanzt werden, die unter dem Einfluss der Sonne stehen. In Frage kommen auch Freiflächen und Steinanlagen. Bergenien sind sehr anspruchslos, bevorzugen aber humose und nährstoffreiche Substrate, die durchlässig sind und nicht zu Staunässe neigen. Zu verdichtete Böden können mit Gaben von Sand verbessert werden.
Wie pflanze ich Bergenia?
Zum Pflanzen der Bergenie sollten Sie den Boden tiefgründig auflockern, bis er feinkrümelig wird. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist. Durchmischen Sie das Erdreich mit Hornspäne, Laubhumus oder reifem Kompost, um der Staude das Anwachsen zu erleichtern. Tränken Sie den Wurzelballen vor dem Pflanzen in Wasser und setzen Sie ihn so ein, dass die Basis mit dem Erdniveau abschließt. Nun wird rund um den Ballen mit Erde aufgefüllt, leicht angedrückt und kräftig gegossen. Die beste Pflanzzeit für die Bergenie ist der Herbst. Ansonsten kann während der frostfreien Zeit gepflanzt werden. Ist die Bergenie gut eingewurzelt, wird sie im Folgejahr reichlich Blüten entwickeln.
Wie schneide ich Bergenia?
Bergenien sollten regelmäßig von verdorrtem Laub befreit werden. Schneiden oder zupfen Sie unansehnliche Blätter heraus und entfernen Sie welke Blütenstängel. Die Staude wendet ansonsten viel Kraft auf, um die Samenanlagen zu entwickeln. Im Januar/Februar (Vorfrühling) wird die Staude dann bodennah zurückgeschnitten, um dem Neuaustrieb im Frühjahr Raum zu geben.
Wie gieße ich Bergenien?
Bergenien mögen frische bis feuchte Böden, die nicht vollständig austrocknen sollten. Die dicken Blätter der Bergenie können kurzfristig Wasser speichern. In trockenen Sommern und anhaltenden Hitzeperioden sind Wassergaben - vorzugsweise mit kalkfreiem Regenwasser - notwendig.
Wie überwintere ich Bergenien?
Bergenien vertragen Temperaturen bis zu -25 °C. Bei frisch gepflanzten Bergenien schützt eine dicke Schicht Herbstlaub vor zu viel Nässeeintrag im Winter. Bergenien kommen gut mit schneereichen Wintern zurecht, können aber bei lang anhaltenden Kahlfrösten zurückfrieren. Sollten starke Fröste im März den Neuaustrieb gefährden ist ein schützendes Vlies hilfreich.
Wie kann Bergenia vermehrt werden?
Die Bergenie kann im Frühjahr oder Herbst geteilt werden. Nehmen Sie hierfür ein scharfes Messer oder einen Spaten. Verpflanzen Sie die abgetrennten Teile sofort wieder. Sie können die Samen der Bergenie auf der Fensterbank vermehren. Bedecken Sie die Samen nicht mit Substrat, denn die Samen der Staude brauchen Licht und Wärme zum Keimen. Feuchten Sie das Substrat leicht an. Außerdem können Sie im Herbst etwa 5 cm lange Wurzelschnittlinge von den unterirdischen Ausläufern abtrennen und in einen Topf pflanzen. Auf diese Weise erhalten Sie eine neue Pflanze.
Schädlinge und Krankheiten
Die Bergenie kann durch die Larve des Dickmaulrüsslers - einem Laufkäfer - an den Wurzeln angefressen werden. Behandeln Sie die Staude im Falle eines Befalls mit Nematoden, die sie dem Gießwasser beimischen können. Die Behandlung ist im Frühjahr und Herbst einmal zu empfehlen. Sollten pilzliche Erreger wie die Blattfleckenkrankheit auftreten, dann schauen Sie nach geeigneten Fungiziden im Fachhandel. Schnecken meiden die dicken Blätter der Bergenie, jedoch kann der Dickmaulrüssler als erwachsener Käfer seinen typischen Buchtenfraß an den Blättern hinterlassen. Stellen Sie ein Tongefäß gefüllt mit Holzwolle umgedreht in die Nähe der befallenen Pflanze. Die nachtaktiven Käfer verkriechen sich dann dort und können bei Tage entfernt werden. Einmal entfernte Käfer kommen in der Regel nicht wieder zurück.
Arten und Sorten der Bergenie
Die Sorte 'Herbstblüte' entwickelt schöne hellrosa Blütendolden. Die Blätter sind grün und verfärben sich am Rand leicht rötlich. 'Herbstblüte' wird etwa 40 cm hoch und breit. 'Silberlicht' bildet weiße Blütendolden und tiefgrünes Laub. Diese Sorte wird bis zu 40 cm hoch und breit. Eine weitere malerische Sorte ist 'Admiral'. Sie hat im Frühjahr violett-purpur Blüten und saftig grüne Blätter, die teilweise am Blattrand rötlich verfärbt sind. Unter Kälteeinfluss zeigt das Laub ein dunkles rötliches Grün, wobei die Blattunterseiten rötlich erscheinen.