Informationen zu Giftpflanzen
Bundesland - Telefonnummer
Baden-Württemberg: 0761 19240
Bayern: 089 19240
Berlin, Brandenburg: 030 19240
Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen: 0551 19240
Hessen, Rheinland-Pfalz: 06131 19240
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: 0361 730730
Nordrhein-Westfalen: 0228 19240
Saarland: 06841 19240
Die Stärke der Giftstoffe hängt von folgenden Faktoren ab:
• Standort
• Klima
• Jahreszeit
• Alter und Reifezustand
• Pflanzteil, welcher aufgenommen wurde
Vergiftungen mit Pflanzen kann verschiedene Ursachen haben. Kinder wissen nicht, welche Beeren giftig sind und welche nicht. Aufgrund der leuchtenden Farben werden Kinder leicht verleitet diese Beeren zu probieren. Der schlechte Geschmack spielt hier leider keine Rolle. Eine Beerenliste zur Unterscheidung ist daher sinnvoll. Bei Erwachsenen liegen andere Grüne vor. Meist liegen Verwechslungen mit pflanzlichen Nahrungsmitteln, alternative Ernährungsversuche oder Selbstmedikation durch bestimmte Pflanzen vor. Auch Suizidversuche und die Einnahme einer Ersatzdroge können die Ursache sein. Vergiftungen mit Pflanzen stellen das ärztliche Personal und den Rettungsdienst vor eine schwere Aufgabe. Damit für den Betroffenen eine optimale Versorgung gewährleistet ist, ist die Identifizierung der Pflanze notwendig. Für Information kann sich an Giftnotrufzentralen, Biologen und Botaniker gewandt werden. Der Giftnotruf in München verfügt über einen Computer, welcher Giftpflanzen auswerten kann. Wenn die Möglichkeit besteht ist es sinnvoll, Pflanzteile zu kopieren, und diese per Fax oder Mail an die beratende Stelle zu sende.
Folgende Punkte sind für die Identifizierung bedeutend:
• um welche Art der Frucht handelt es sich (Nuss, Beere)
• Farbe, Größe und Beschaffenheit (fleischig, saftig, fest)
• Anzahl der Kerne, welche in der Frucht sind
• Anordnung der Früchte (ungestielt, gestielt, paarig, einzeln, büschelig)
• Standort, wo die Pflanze gefunden wurde (Garten, Wald, Wiese, Hecke, Park)
• Beschreibung der Pflanze (Strauch, Baum, Kraut)
• Anordnung, Größe und Form der Blätter (oval, spitz, rundlich, stachelig, ungestielt, gestielt, Einschnitte)
Es sollten möglichst alle Pflanzteile mitgenommen werden. Dies erleichtert die Identifikation. Nach der Aufnahme von Pflanzenteilen steh die Sicherung der lebenswichtigen Organe im Vordergrund. Als nächstes ist die Identifizierung der Pflanze wichtig. Es sollte nicht auf mögliche Krankheitszeichen gewartet werden. Dies kann bei bestimmten Pflanzen lebensgefährliche Auswirkungen haben, da es erst nach einer wirkungsfreien Zeit von zwei bis sechs Stunden zur Zunahme von Symptomen kommen kann. Wichtig ist, welche Pflanzenteile zu welcher Zeit aufgenommen wurden, ebenso wie alt der Patient ist und ob es schon zu Erbrechen gekommen ist.
Bei Erbrechen ist das Erbrochene aufzuheben und sicherzustellen. Das Auslösen von Erbrechen sollte nur durchgeführt werden, wenn keine medizinische Kohle zur Verfügung steht. (Pro 1 Kilogramm Körpergewicht kann 1 g Kohle als wässrige Lösung verabreicht werden.)