Bauerngarten

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Bis Anfang des 20. Jahrhunderts verstand man unter einem Bauerngarten einen Garten, welcher von Landwirten angelegt und bewirtschaftet wurde. Dieser lag meist etwas abseits des Hauses.

Heutzutage bezeichnet man einen Bauerngarten meist als eine vielfältige Mischung aus Nutz- und Zierpflanzen. Typische Merkmale sind seine quadratische, oft rechteckige Form, sowie die geometrischen Einteilungen in Beete und Wege. Die klassische Form eines Bauerngartens sind vier große Beete, welche durch einen Kreuzweg verbunden sind. In der Mitte des Kreuzweges findet sich häufig ein Baum oder ein kleiner Brunnen. 
 

Die Entscheidung für einen Bauerngarten

Bauerngarten planen

Als erstes ist die Standortwahl beeinflussend. Viele der im Bauerngarten wachsenden Pflanzen wie zum Beispiel Fenchel, Tomaten oder Gurken kommen ursprünglich aus südlichen Ländern. Deswegen ist eine südlich ausgerichtete vollsonnige Lage von Vorteil.

Bevor Sie einen Bauerngarten selbst anlegen möchten, sollten Sie unbedingt eine maßstabgerechte Skizze anfertigen. So können Sie genau sehen, wieviel Platz Sie für Beete zur Verfügung haben. Als nächstes können Sie die einzelnen Wege und Beete mit einer Schnur und Stöckchen 1:1 abstecken, bevor Sie mit dem Bau des Bauerngartens beginnen.

Obst und Gemüse im Bauerngarten

Ursprünglich diente der Bauerngarten zur Selbstversorgung der bäuerlichen Großfamilien. Deshalb dürfen gewisse Gemüsesorten wie zum Beispiel Tomaten, Gurken, Bohnen, Zwiebeln, Kürbisse, Sellerie und auch Erdbeeren in einem Bauerngarten nicht fehlen. Auch Kräuter wie Thymian, Salbei, Minze, Lavendel, Anis und Dill sind in einem Bauerngarten sehr beliebt.

Stauden im Bauerngarten

Fingerkraut (Phlox paniculata ‚Pax‘)
Lavendel (Lavandula x intermedia 'Grappenhall') ´
Großblättrige Flammenblume (Phlox amplifolia 'David')
Raublatt-Aster (Aster novae-angliae 'Alma Pötschke')
Braunrote Taglilie (Hemerocallis flava)

Aufbau des Bauerngartens

Der Grundriss des Bauerngartens hat eine rechteckige, meist quadratische Form, welche durch eine Wegkreuzung geteilt wird. Der zentrale Mittelpunkt (das Rondell) wird meist mit einer Rose oder einem kleinen Baum bepflanzt auch kleine Statuen sind möglich. Bei ausreichendem Platz könnte das Rondell auch mit einem Brunnen oder einem Wasserauffangbecken versehen werden. Es liegt an der Größe Ihres Grundstücks, wie groß Sie Ihren Bauerngarten gestalten möchten.

Die Abtrennung des Bauerngartens wird traditionell mit einem Latten- oder Staketenzaun vorgesehen. Alternativ kann auch eine niedrige Hecke gepflanzt werden. Die Eingrenzung hilft, Wild- und Haustiere aus den Beeten zurückzuhalten.
Aber nicht nur der Garten selbst wird abgetrennt, auch die einzelnen Beete bekommen eine klare Umrahmung. Die Wege werden mit Kies ausgelegt. Dies unterstreicht den romantischen Charakter des Bauerngartens. Eine praktische Alternative wäre Rindenmulch. Dieser ist leicht zu verteilen und unterdrücken dank seiner unzersetzten Gerbstoffe auch den Unkrautwuchs.

Beeteinfassung für den Bauerngarten

Zur Einfassung der Beete können Klinker und Natursteine verwendet werden. Ebenso können Holzbohlen hochkant in die Erde gesteckt werden. Besonders schön kommen niedrige Mäuerchen aus Ziegeln zur Geltung.

Pflege und Schädlingsbekämpfung

Die Pflanzen benötigen erstmal keine besondere Pflege, sobald sie im Beet eingesetzt sind. Es ist wichtig, dass die Pflanzen regelmäßig bewässert werden. Es ist darauf zu achten, dass sie vor Staunässe geschützt werden. Im Nutzgarten kann es schnell zu einem Schädlingsbefall kommen. Schneckenbefall oder Kartoffelkäfer sind hier das häufigste Problem. Um die Schädlinge davonzujagen reichen ökologische Mittel vollkommen aus. Es muss nicht unbedingt zur Chemiebombe gegriffen werden. Bei kleinem Befall reicht es oftmals schon aus, die Tiere abzusammeln. Bei größeren Gemüsebeständen sollten Sie sich Hilfe von einem Spezialisten holen.
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