In dieser Rubrik finden Sie praxisorientierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Einpflanzen Ihrer neuen Pflanzen.
Wie pflege ich Taglilien (Hemerocallis)?
Leuchtend rote Blüten der Hemerocallis 'Berlin Red Velvet'.
Taglilien sind die Staude des Jahres 2018. Jede Blüte blüht einen Tag lang, durch die reichhaltige Blütenentwicklung haben Sie im Sommer wochenlang ein Blütenmeer. Die Taglilie stammt wie eine Vielzahl von Gartenstauden und Zwiebelpflanzen aus dem ostasiatischen Raum.Die Pflanzenfamilie, der die Hemerocallis angehört ist die Familie der Tagliliengewächse (Hemerocallidaceae). Die Gattung Hemerocallis hat ungefähr 20 immer- und sommergrüne Arten. Durch Züchtungsarbeit sind mit der Zeit über 50 000 Sorten entstanden.
Eigenschaften und Verwendung von Taglilien
Die schmucken Blüten der Taglilie haben oft mehrere Farben und sind stern- und glockenförmig. Es gibt die ganze Farbpalette als Blütenfarbe außer reines Blau. Die Taglilie ist bei uns eine typische Bauerngartenpflanze. Die Vielzahl an unterschiedlichen Sorten bringt jedes Beet zum Strahlen. Aus diesem Grund zählen die Taglilien auch zu den Leitstauden. Einzeln oder zu zweit gepflanzt sind sie oft der Mittelpunkt eines jeden Staudenbeetes. Auch an Teichrändern machen sie eine gute Figur, setzten sie die freudigen Blüher nicht an das Ostufer eines Teiches, denn Winde können die verwelkten Blüten leicht in den Teich wehen. Auch ein Pflanzstreifen mit Taglilien wirkt sehr malerisch. Pflanzt man Taglilien in Gruppen unter Gehölzen, wirkt dies auch sehr schön. In ein Präriebeet lassen sich filigranere Wildarten gut integrieren. Ein Präriebeet ist für die Eigenschaften der Hemerocallis sehr passend.
Welchen Standort und Boden mögen Hemerocallis?
Taglilien mögen humus- und nährstoffreiche Böden, die frisch bis feucht sind. Sie sind sehr pflegeleicht und langlebig. Der Standort sollte in der vollen Sonne oder im Halbschatten. Wichtig ist, dass der Boden ausreichend feucht ist. Im Schatten bildet die Hemerocallis wesentlich weniger Blüten als in der Sonne. Der Boden sollte durchlässig und humos sein. Achten Sie darauf, dass er nicht austrocknet. Um einem Austrocknen entgegen zu wirken, kann eine Schicht Rindenmulch aufgetragen werden.
Wie schneide ich Taglilien?
Das verrottete Laub sollte vor dem Laubaustrieb nach den Frösten entfernt werden. Sollten die Blatthorste der Hemerocallis zu groß werden, können sie geteilt werden. Bester Zeitpunkt für eine Teilung sind das Frühjahr und er Spätsommer. Holen Sie hierfür die Pflanze aus dem Erdreich, teilen Sie sie und verpflanzen Sie die einzelnen Stücke.
Wie dünge ich Taglilien?
Taglilien benötigen Düngergaben, um die Blühfreude zu erhalten. Nimmt die Blütenfülle ab, sollte Phosphor betont gedüngt werden. Um die Taglilie robust zu halten benötigt sie unterschiedliche Nährstoffe. Eine grundsätzliche Düngung im Frühjahr ist deswegen zu empfehlen. Ab dem 2. Standjahr sollte jährlich gedüngt werden. Eine optimale Versorgung hat die Taglilie bei einem Verhältnis 5 : 10 : 5 (Stickstoff : Phosphor : Kalium). Am besten entscheiden Sie sich für einen Langzeitdünger, der eine Nährstoffversorgung von 3 bis 5 Monaten hat und zusätzlich Spurennährelemente enthält. Weiterhin eignen sich Blühdünger, Kompost, Mist, Teichwasser und Pflanzenjauche (Brennnesseljauche, Beinwelljauche). Grundsätzlich sollten Pflanzen, die auf einem sandigen Boden stehen mehr gedüngt werden als solche, die auf einem lehmigen Boden stehen. Verteilen Sie den Dünger im Wurzelbereich und streuen Sie ihn nicht über die Blätter. Haben Sie eine Taglilie im Kübel muss mit dem Gießwasser Flüssigdünger verabreicht werden. Jüngere Pflanzen müssen nur leicht gedüngt werden, beginnen die Blütenstiele zu splittern weist dies auf eine Überdüngung hin. Eine Schicht Rindenmulch schützt das Erdreich vor dem Austrocknen und gibt langsam Nährstoffe an den Boden ab.
Wie gieße ich Hemerocallis?
Verbessern Sie den Boden mit Kompost bei der Pflanzung und setzten Sie die Staude so tief, dass der Wurzelansatz bis zu 5 cm mit Erde bedeckt ist. Anschließend muss ordentlich gewässert werden. Auch nach der Pflanzung sollten die Pflanzen regelmäßig gewässert werden. Bei sommerlicher Trockenheit muss ebenfalls rechtzeitig gewässert werden, da die Pflanze sonst die Blüten abwirft.
Wie überwintere ich Taglilien?
In der Regel vertragen Taglilien problemlos Temperaturen von -15 bis -20°C. Es gibt sogar Zuchtsorten, die -30°C ertragen. Allerdings sind auch ein paar sensible Sorten unter den Hemerocallis-Züchtungen, die vorwiegend aus Florida stammen, wo sie gezüchtet wurden. Sollten Sie eine amerikanische Sorte erworben haben, ist ein Winterschutz wichtig. In der Regel sind diese Sorten als immer- oder wintergrün ausgewiesen. Verteilen Sie als Winterschutz Rindenmulch auf dem Beet und legen Sie Reisig darüber. Bei einer Überwinterung im Kübel ist unbedingt darauf zu achten, dass die Taglilie nach dem Juli nicht mehr gedüngt wurde, denn sonst wird sie frostempfindlich. Stellen Sie Ihren Kübel in eine geschützte Ecke auf eine Holz- oder Styroporplatte und umwickeln Sie den Kübel mit einem Vlies oder Kokosmatten. Der Kübel sollte nicht komplett durchfrieren. Eine Hemerocallis im Kübel muss auch im Winter nach Bedarf gegossen werden.
Wie kann Hemerocallis vermehrt werden?
Am besten lassen sich Taglilien durch Teilung im Frühjahr oder Herbst (mindestens 6 Wochen vor den ersten Frösten) vermehren. Graben Sie die Staude aus und teilen Sie sie mit einem scharfen Spaten in mehrere Stücke. Die einzelnen Stücke können nun verpflanzt werden. Möchten Sie einen Vermehrungsversuch mit Aussaat vornehmen, dann können Sie die Samen nach der Reife entnehmen und in einer mit Aussaaterde befüllten Anzuchtschale austreuen. Tragen Sie eine Schicht mit Erde auf, die der dicke des Samenkorns entspricht. Zudem sollte die Anzuchterde immer gleichmäßig feucht sein. Bis die Samen zu keimen beginnen, sollte die Tagestemperatur bei 20 °C liegen. Die Sämlinge sollten hell und mäßig warm stehen. Bedenken Sie allerdings, dass sich nur Wildarten zuverlässig durch Aussaat vermehren lassen. Die Aussaat einer Züchtung führt zu Zufallssämlingen. Für Züchter ist es interessant, die besten Sämlinge auszulesen und neue Sorten zu definieren.
Schädlinge und Krankheiten
Ab und an kann es bei Taglilien zu Schneckenfraß kommen. Vor allem junge Pflanzen werden gerne angefressen. Weiterhin können Blattläuse, Thripse, Gallmücken und Schmetterlingsraupen vorkommen. Natürliche Feinde der Blattläuse sind Marienkäfer. Thripsen werden von Florfliegen, Schwebfliegen, Spinnen und Raubwanzen gefressen. Da Thripsen keine Feuchtigkeit vertragen, können die betroffenen Pflanzen regelmäßig abgeduscht werden. Neben Knoblauchtee, Brennnesseljauche, Schmierseifenlösung und Spruzit, gibt es noch andere Mittel im Fachhandel. Schauen Sie dort auch wegen Insektiziden gegen Gallmücken und Schmetterlingsraupen. Als Pilzerkrankung kann Stängelfäule (Sclerotium) vorkommen. Schauen Sie nach passenden Fungiziden im Fachhandel.
Arten und Sorten der Taglilie
Es gibt verschiedene Wildarten der Taglilie und ein riesiges Sortiment von Sorten. Bekannte Wildarten sind die Zitronen-Taglilie (Hemerocallis citrina), die Gelbrote Taglilie (Hemerocallis fulva) und Middendorffs Taglilie (Hemerocallis middendorffii). Die zahlreichen Hybriden warten mit einer Fülle von Farben auf. Jede Blüte öffnet sich nur einen Tag, durch die ständige Neubildung von Blütenknospen, reicht die Blühfreude fast den ganzen Sommer lang. Beginn der Blütezeit ist Ende Mai. Die Mehrheit der Taglilien-Hybriden stammt aus den USA und Europa. Vor allem Hobbyzüchter haben eine Vielzahl von Sorten selektiert. Die Sorten aus Amerika benötigen mehr Wärme, an kühlen Standorten im Schatten werden weniger Blüten gebildet.
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