In dieser Rubrik finden Sie praxisorientierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Einpflanzen Ihrer neuen Pflanzen.
Wie pflege ich Erdbeeren (Fragaria)?
Die herrlich-schmackhaften Früchte der Fragaria vesca 'Korona' sind auch optisch ein Vergnügen.
Erdbeeren gehören in die Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Typisch für die Familie der Rosengewächse sind die 5-blättrigen Blüten. Amerika, Europa und Asien sind die Kontinente, auf denen Erdbeeren wild wachsen. Die bei uns in den Supermärkten erhältliche Kultur-Erdbeere stammt ursprünglich aus Amerika. Im 18. Jahrhundert wurden die nordamerikanische Scharlach-Erdbeere (Fragaria virginiana) und die Chile-Erdbeere (Fragaria chiloensis) bei uns in Europa eingeführt. Beide Arten wurden gekreuzt und es entstand die Ananas-Erdbeere (Fragaria x ananassa). Sie gilt als Ursprung der heutigen Garten-Erdbeeren. Die sogenannten Monatserdbeeren (Fragaria vesca var. semperflorens) sind eine Variation der bei uns heimischen Walderdbeeren (Fragaria vesca). Die Monatserdbeeren blühen von Mai bis Oktober und tragen fortwährend Früchte. Es gibt inzwischen 1000 Erdbeer-Sorten weltweit und rund 100 davon in Deutschland.
Eigenschaften und Verwendung von Erdbeeren
Erdbeeren zählen zu den Stauden, denn sie sind mehrjährig. Blüten und Früchte bildet die Erdbeerpflanze an den krautigen Stielen in Bodennähe aus. Die 3- bis 5-zähligen Blätter haben ein sattes Grün und stehen in Rosetten an den Stängeln. Die mit weißen Blüten versehenen Blütendolden benötigen einen Kältereiz, um sich zu entwickeln. Die Frucht der Erdbeere gehört zu den Sammelnussfrüchten. Die kleinen Nüsschen sind von außen an der roten Frucht erkennbar.
Erdbeeren werden in der Regel im Juni geerntet. Wenn Sie sie nicht sofort verwerten möchten, lohnt es sich die Erdbeeren einzufrieren. Sie sind zwar nach dem Auftauen etwas matschig, können aber dann sehr gut zu Marmelade oder Konfitüre verarbeitet werden, die noch aromatischer ist. Ansonsten sollten Erdbeeren sofort verzehrt werden, denn man kann sie nicht lagern. Im zweiten und dritten Standjahr bilden die Kultur-Erdbeeren die meisten Früchte aus, danach nimmt der Ertrag kontinuierlich ab. Aus diesem Grund ist eine Mischkultur mit anderen Gemüsepflanzen zu empfehlen.
Welchen Standort und Boden mögen Fragaria?
Erdbeeren mögen einen Platz in der prallen Sonne. Die Früchte werden bei einem vollsonnigen Standort süßer und schmackhafter. Der Standort sollte leicht windgeschützt sein, allerdings sollte eine gewisse Luftbewegung vorhanden sein, damit die Blüten und Blätter nach einem Regentag wieder gut abtrocknen und keine Pilzinfektionen wie Grauschimmel auftreten. Wichtig ist, dass der Pflanzplatz nicht von Spätfrösten heimgesucht wird.
Der Boden sollte durchlässig, humusreich und tiefgründig sein. Zu schwere Böden müssen mit Sand durchlässiger gemacht werden. Weiterhin helfen Laubkompost und eine Gründüngung den Boden fruchtbarer zu machen. Ein pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 (sauer bis schwach sauer) ist optimal. Da Erdbeeren sehr sensibel gegenüber Salz und Kalk sind, eignet sich der eigene Kompost nicht zur organischen Düngung. Er enthält oft leichte Salz- und Kalkgehalte. Hornmehl und Humus sollten beim Vorbereiten des Beetes untergemengt werden. Graben Sie das Beet vor der Pflanzung tiefgründig um. Lassen Sie das Beet etwa 2 Wochen so brach liegen, bevor Sie die Erdbeeren pflanzen.
Wie schneide ich Erdbeeren?
Ab Anfang Mai sollte trockenes Stroh unter den Pflanzen verteilt werden. Dieses sorgt dafür, dass Ihre Erdbeerfrüchte durch Nässe keinen Grauschimmel ansetzen. Nach der Ernte wird das Stroh wieder entfernt. Nun werden die Blätter entfernt sowie überschüssige Vermehrungstriebe. Altes Laub und Unkraut müssen entfernt werden, um Pilzinfektionen zu vermeiden.
Wie dünge ich Erdbeeren?
Etwa 2 Monate bevor Sie die Erdbeeren pflanzen, sollten Sie verrotteten Kuhmist und Laubkompost in das Erdreich einarbeiten, denn Erdbeeren mögen einen humosen Boden. Graben Sie den Boden tiefgründig um. Anschließend sollten die Pflanzen im Mai mit einem Beerendünger gedüngt und mit Laubkompost kräftig gemulcht werden.
Wie gieße ich Fragaria?
Erdbeeren benötigen gerade nach dem Pflanzen viel Wasser. Achten Sie darauf, dass der Boden um die Erdbeeren herum nicht austrocknet. Im ersten Standjahr können Sie Unkraut noch mit der Hacke beseitigen, danach sollten Sie Ihre Erdbeerbeete mulchen, um Unkraut zu unterdrücken und den Boden gleichmäßig feucht zu halten.
Wie überwintere ich Erdbeeren?
In der Regel benötigen Freiland-Erdbeeren keinen besonderen Winterschutz. In besonders strengen Wintern kann man die Pflanzen mit Laub und Reisig schützen. Wenn Sie Erdbeeren im Kübel haben, dann muss dieser im Winter an einen geschützten Ort gestellt werden!
Wie kann Fragaria vermehrt werden?
Erdbeeren vermehren sich durch Ausläufer. Die Mehrzahl der Arten ist selbstfruchtend. Monatserdbeeren vermehrt man durch Aussaat, denn sie bilden keine Ausläufer. Trotzdem sich die Mehrzahl der Erdbeer-Arten fleißig durch Ausläufer vermehrt, sollten Sie für eine reichhaltige Ernte immer mal wieder neue Erdbeerpflanzen kaufen und zwischen die anderen Pflanzen setzen, denn die Ausläufer bilden mit den Jahren immer weniger Früchte. Viele Erdbeerarten werden heute per Meristem vermehrt. Auf diese Weise hat man Nachkommen, die frei von Nematoden und anderen Krankheitserregern sind.
Schädlinge und Krankheiten
Um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, ist es hilfreich alle 3 bis 4 Jahre einen Fruchtwechsel vorzunehmen und die Erdbeeren in ein neues Beet zu pflanzen. Bei länger anhaltender, feuchter Witterung können Pilzinfektionen wie Grauschimmel (Botrytis cinerea) auftreten. Diesen erkennt man an dem grauen, pelzigen Belag an den Früchten. Bei feuchten Bedingungen überdauert dieser Pilz im Boden. Entfernen Sie befallene Blätter, und verteilen Sie Stroh unter den Pflanzen, damit die Bestände abtrocknen. Das Erdbeerbeet sollte an einem sonnigen und luftigen Standort sein.
Weitere Pilzkrankheiten können die Rotfleckenkrankheit und die Schwarzfleckenkrankheit sein. Die Rote Wurzelfäule greift die Wurzeln an. Diese wirken bei einem Befall glatt und fahl. Achten Sie darauf, dass Ihr Erdbeerbeet gut locker und dräniert ist. Kräuseln sich die Blätter und werden Sie bräunlich, dann kann es sich um Weichhautmilben handeln. Alte Blätter sollten im Sommer immer vorbeugend entfernt werden. Eingetrocknete Blüten weisen auf den Erdbeerstecher - einen Rüsselkäfer - hin. Erdbeerstecher überwintern gerne im Stroh oder der Mulchschicht unter den Pflanzen, weswegen beides im Spätsommer entfernt und im Folgejahr neu aufgetragen werden muss.
Arten und Sorten der Erdbeere
Die meisten Erdbeeren sind selbstfruchtend, es lohnt sich aber durchaus, mehrere Erdbeer-Sorten in einem Beet zu mischen, damit diese sich gegenseitig bestäuben und insgesamt für höhere Erträge sorgen. Sogenannte Monatserdbeeren tragen den ganzen Sommer hindurch bis in den Herbst hinein Früchte. Zu ihnen zählt die Walderdbeere (Fragaria vesca) und Hybriden dieser Art. Eine schöne Sorte dieser Art heißt 'Florika'. Die Monatserdbeere 'Korona' blüht sehr reichhaltig und bringt kontinuierlich neue Früchte hervor. Die Sorte 'Mara de Bois' hat einen süßlich-intensiven Geschmack. Die Walderdbeere 'Alba' bringt weiße Früchte hervor, während die Teppich-Erdbeere 'Chaval' eine hübsche Zierpflanze ist.