Wie pflege ich Pfirsichbäume (Prunus persica)?
Der Pfirsichbaum 'Roter Ellerstädler' mit Früchten.
Seit dem Mittelalter ist der Pfirsichbaum im Orient sowie im Mittelmeerraum eingeführt worden. Seine ursprüngliche Heimat hat er in Zentral- und Nordchina. Der Pfirsich ist ein Steinobstgewächs, er wird seit dem 19. Jahrhundert bei uns kultiviert, obwohl er ein sehr wärmeliebendes Gehölz ist. Die ebenfalls bekannte Nektarine stammt vom Pfirsich ab, sie ist durch eine Knospenmutation entstanden.
- Eigenschaften und Verwendung von Pfirsichen
- Welchen Standort und Boden mögen Pfirsichbäume?
- Wie schneide ich Prunus persica?
- Wie pflanze und dünge ich Prunus persica?
- Wie gieße ich Pfirsiche?
- Wie überwintere ich Pfirsichbäume?
- Wie kann Prunus persica vermehrt werden?
- Schädlinge und Krankheiten
- Arten und Sorten der Pfirsiche
Eigenschaften und Verwendung von Pfirsichen
Pfirsichbäume erreichen Höhen von 2 bis 6 m, abhängig vom Klima und der Veredlungsunterlage. Junge Triebe sind in der Regel grün und haben rot gefärbte Knospen. Ältere Triebe sind ockergrau bis hellbraun. Das Laub des Pfirsichbaumes ist lanzettlich, schmal und läuft am Ende spitz zu. Die Blattoberseite ist glänzend. Die rosafarbigen Blüten öffnen sich manchmal schon im März.
Welchen Standort und Boden mögen Pfirsichbäume?
Pfirsichbäume mögen Wärme und einen Standort in der vollen Sonne. Auf diese Weise reifen die Früchte gut aus. Kalte Ostwinde sollten den Standort nicht erreichen. Ein Platz an einer warmen Südwand ist gut geeignet. Vermeiden Sie spätfrostgefährdete Orte, denn die frühe Blüte im März kann leicht erfrieren, was einen Ernteausfall zur Folge haben kann. Der Boden sollte humus- und nährstoffreich sein. Lehmige Böden mit einem ausgeglichenen Wasserhaushalt sind optimal. Auch der Boden sollte gut Wärme speichern. Zu schwere und nasse Böden sollten gut dräniert werden, sonst sind sie ungeeignet. Haben Sie einen Sandboden, sollten Sie diesen mit dem Einarbeiten von Humus verbessern.
Wie schneide ich Prunus persica?
Um den Pfirsichbaum zu erziehen, werden alle Triebe unterhalb von 50 cm am Stamm entfernt. Oberhalb der 50 cm werden 3 bis 4 Trag-Äste ausgewählt, die auf 3 bis 4 Augen eingekürzt werden. Etwa 8 Augen oberhalb des obersten Tragastes wird der Mitteltrieb eingekürzt. Neuaustriebe der Seitenäste sollten im Verlauf des Jahres heruntergebunden werden. Sie werden dann nach der Ernte wieder etwas eingekürzt, sodass sich die Seitenäste gut verzweigen. Möchten Sie Ihren Pfirsichbaum als Spalier erziehen, dann können Sie 2 Trag-Äste zu den Seiten erziehen. Kürzen Sie die 2 Äste auf 3 bis 4 Augen ein und leiten Sie neue Triebe fächerartig zu den Seiten nach oben. Wer kräftig ernten möchte, sollte den Pfirsichbaum nach der Ernte zurückschneiden. Der Rückschnitt erfolgt an den diesjährigen Trieben, die die Früchte tragen. Ein weiterer Rückschnitt sollte im Frühjahr erfolgen - vor oder nach der Blüte. Für diesen weiteren Rückschnitt - den Fruchtholzschnitt - sollten Sie sogenannte falsche Fruchttriebe (Triebe, die nur unfruchtbare Blütenknospen haben) komplett entfernen. Wahre Fruchttriebe haben rundliche Blütenknospen begleitet von einer spitzen Blattknospe. Die wahren Fruchttriebe werden hinter der 6. Frucht eingekürzt. Sogenannte Holztriebe haben nur spitze Blattknospen. Diese Triebe werden um die Hälfte verkürzt. Ziel des Fruchtholzschnittes ist es, gut genährte Früchte zu erhalten. Das Ausdünnen sorgt für große Früchte.
Wie pflanze und dünge ich Prunus persica?
Ideal ist eine Frühjahrspflanzung für den Pfirsichbaum. Der Boden sollte vorher tiefgründig aufgelockert werden und Wasser sollte gut ablaufen können. Haben Sie eine wurzelnackte Pflanze, sollte vor dem Pflanzen ein Wurzelschnitt erfolgen. Der Wurzelballen sollte nicht zu tief in das Pflanzloch gesetzt werden, und die Veredlungsstelle muss oberirdisch sein. Nach dem Pflanzen sollte der Pfirsichbaum mit einem Pfahl gesichert werden. Tragen Sie nach dem Pflanzen eine Mulchschicht über der Wurzelscheibe auf, sie schützt das Erdreich vor dem Austrocknen. Da Pfirsichbäume keine Konkurrenz durch andere Pflanzen vertragen, sollten Sie nicht unterpflanzt werden. Die Mulchschicht sollte regelmäßig erneuert werden. Im Sommer kommen regelmäßige Wassergaben hinzu. Im Frühjahr wird reifer Kompost - 3 Liter pro m² zusammen mit 80 bis 700 g Hornspäne - über der Wurzelscheibe aufgetragen.
Wie gieße ich Pfirsiche?
Im Laufe des Sommers sollte der Pfirsichbaum zu jeder Zeit gut mit Wasser versorgt werden, sonst werden die Früchte zu klein oder fallen zu früh vom Baum.
Wie überwintere ich Pfirsichbäume?
Pfirsichbäume lassen sich am besten überwintern, indem man sie mit einem Vlies oder einer Decke schützt. Besonders die jungen Exemplare sind sehr emfindlich gegenüber Frösten. Wenn die Blüten über den Winter erfroren sind, so fällt die Ernte für dieses Jahr dann aus.
Wie kann Prunus persica vermehrt werden?
Pfirsiche können durch Aussaat, Veredlung und Steckholz vermehrt werden. Am ertragsreichsten ist die Vermehrung durch Veredlung. Für die Aussaat steckt man die Kerne in humushaltige Erde, die gleichmäßig feucht ist. Die Pflanzen, die man durch Aussaat erhält, fruchten oft spät und bilden nur kleine Früchte aus. Die gebräuchlichste Veredlungsmethode ist die Okulation. 2- bis 3-jährige Unterlagen werden mit einem T-Schnitt versehen, und ein mit einem Auge versehenes Rindenstück der zu vermehrenden Sorte wird eingesetzt. Die Okulation erfolgt im Sommer. Für eine Steckholzvermehrung im Winter werden Steckhölzer mit 2 oberirdischen Augen in ein Beet gesteckt. Unten wird das Steckholz schräg angeschnitten.
Schädlinge und Krankheiten
Der Pfirsichbaum kann von der Kräuselkrankheit heimgesucht werden. Diesem pilzlichen Erreger kann mit einer Brühe aus Knoblauchzehen begegnet werden. 500 g Knoblauchzehen werden gepresst und 24 Stunden in Wasser ziehen gelassen. Die Brühe wird kurz aufgekocht und gesiebt. Anschließend wird sie 1:5 mit Wasser verdünnt. Sprühen Sie die Knoblauchbrühe, sobald die Knospen zu schwellen anfangen alle 14 Tage auf die Pflanzen. Mitte Juni sollte die Behandlung beendet werden. Weiterhin können Blattläuse an Pfirsichpflanzen vorkommen. Sie sind zusätzlich Überträger der Kräuselkrankheit. Zur Bekämpfung können eine Seifenlauge und Insektizide für saugende Insekten verwendet werden. Ab und zu können Wühlmäuse auftreten.
Arten und Sorten der Pfirsiche
Pfirsiche werden in 2 Sortengruppen eingeteilt, gelbfleischige und weißfleischige. Die weißfleischigen Sorten baut man für den Frischverzehr an. Das Fruchtfleisch der weißfleischigen Pfirsiche ist säuerlicher als das der gelbfleischigen. Zudem ist das Fruchtfleisch der gelbfleischigen Sorten weicher. Gern genommene Veredlungsunterlagen für den Pfirsich sind 'St. Julien A', 'GF 655/2' oder für schwächer wachsende Exemplare die Unterlage 'Pumi-Select'. Haben Sie einen eher sandigen und ärmeren Boden, sollten Sie veredelte Pfirsichbäume pflanzen.