In dieser Rubrik finden Sie praxisorientierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Einpflanzen Ihrer neuen Pflanzen.
Wie pflege ich Kiefern (Pinus)?
Das leuchtend-grüne Nadelbild der Pinus leucodermis 'Compact Gem'.
Kiefern sind an Orten zu Hause, wo andere Pflanzen Schwierigkeiten haben zu wachsen. Diese Orte sind Dünen, saure Moorböden und sogar Felsspalten. Es gibt sogar Kiefern am Polarkreis oder in den Alpen in 2500 m Höhe. In den USA gibt es eine Kiefer, die mit 4723 Jahren als eine der ältesten Exemplare der Erde gilt.
Welchen Standort und Boden mag Pinus?
Kiefern sind sehr tolerante Gewächse. Auch in freier Natur stellen sie keine hohen Ansprüche an ihren Standort. Wichtig ist, dass sie nicht auf schweren undurchlässigen Böden stehen, denn sie mögen weder Staunässe noch verfestigte Böden, in denen sich die Wurzeln nicht richtig entwickeln können. Lehmige Böden können mit Sand und Torf verbessert werden. Wichtig ist ein niedriger pH-Wert (unter 6).
Wie gieße ich Kiefern?
Während der Wachstumsperiode - von Frühjahr bis Herbst - sollten Kiefern regelmäßig gegossen werden. Das Substrat sollte ordentlich Wasser aufnehmen, damit die Pflanze sich gut versorgen kann. Vermeiden Sie aber in jedem Fall Staunässe, denn diese kann Wurzelfäulnis zur Folge haben. Im Winter können die Wassergaben reduziert werden.
Wie schneide ich Kiefern?
Kiefern benötigen keinen Rückschnitt, denn sie treiben an älteren Ästen nicht wieder aus. Eine Maßnahme, um die Kiefer buschig zu halten ist das Einkürzen der Kerzen im Frühjahr.
Wie dünge ich Pinus?
Im Frühjahr kann sparsam ein Koniferen-Dünger verabreicht werden, Kiefern kommen in der Regel bei den richtigen Standort- und Bodenbedinungen aber auch ohne züsätzliche Bewässerung und Dünger aus.
Eigenschaften und Verwendung der Kiefer
Bei uns heimisch sind die Waldkiefer (Pinus sylvestris), die Berg-Kiefer (Pinus mugo) und die Zirbel-Kiefer (Pinus cembra). Die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) findet man auch an sauren Standorten auf unseren nord- und ostfriesischen Inseln. Sie wachsen dort zusammen mit Heiden und bilden kleine Inselwälder. Die Wald-Kiefer wird bis zu 40 m hoch und ist somit bestens für große Parks und Gärten geeignet. Auch für die Forstwirtschaft hat die Wald-Kiefer eine große Bedeutung. Die Zirbel-Kiefer (Pinus cembra) erreicht Höhen von 20 m. Niedrig und kompakt bleibt die Berg-Kiefer (Pinus mugo). Sie ist in einer Reihe von Sorten erhältlich. In unserem Shop haben wie die Sorten: 'Mops', 'Gnom', 'Benjamin', 'Carstens Wintergold', 'Grüne Welle', 'Humpy', 'Laurin', 'Picobello' und 'Varella'. Die Sorte 'Carstens Wintergold' hat - wie der Name schon sagt - Nadeln, die in der kalten Jahreszeit gelb leuchten. Es ist also ein echter Hingucker. In den USA gibt es eine Kiefer, die mit 4723 Jahren als eine der ältesten Exemplare der Erde gilt. Berg-Kiefern haben ihre Heimat in den Bergwäldern in Mittel- und Südeuropa, so bilden sie in den Alpen die obere Baumgrenze. Abgesehen von den Züchtungen lebt die Krummholzkiefer (Pinus mugo var. mugo/mughus) in den Ostalpen und auf dem Balkan. Die Zwerglatschenkiefer (Pinus mugo var. pumilio) entstammt den Gebirgen Italiens, dem Balkan und den deutschen Mittelgebirgen.
Die Kiefer als Bonsai
Es gibt Kiefern, die sich gut zu Bonsai-Pflanzen ziehen lassen. Fördert man bestimmte Triebe der Jungpflanze, biegt diese auseinander mit Hilfe von Schnüren, dann entwickelt sich der Bonsai zu einem malerischen Großstrauch, der auch schön in einem großen Holzkübel gehalten werden kann. Die Enden eines Triebes müssen bei einem Bonsai immer schön kompakt und buschig bleiben. Schneiden Sie also das Grün an den Triebenden immer schön kissenartig. Durch das Herausbrechen der Kerzen im Frühjahr (Mai), bleibt die Pflanze an dieser Stelle kompakt und buschig.
Mit der Kiefer kommt das Schweden-Feeling!
Die Kiefer ist in weiten Teilen Schwedens sehr verbreitet. Sie wächst dort zusammen mit Fichten, Tannen, Heidelbeeren, Farnen, Moosen und Heiden. Wenn Sie das Schweden-Feeling in Ihren heimischen Garten holen möchten, dann brauchen Sie viel Platz. Haben Sie nicht so viel Platz zur Verfügung, dann können Sie statt eines Kiefernbaumes Strauchkiefern pflanzen. Als Kombination eignen sich alle Pflanzen, die saure Böden mögen, so etwa Rhododendren (Rhododendron), Heidelbeeren (Vaccinium), Farne (Athyrium), Lorbeerrosen (Kalmia latifolia), Ginster (Cytisus), Pfingstrosen (Paeonia), Scheinbeeren (Gaultheria), der Teppich-Hartriegel (Cornus canadensis), der Ilex und Scheinzypressen (Chamaecyparis).
Kiefern - wahre Individualisten!
Kiefern gibt es nicht nur in den unterschiedlichsten Wuchsformen, sie können eine unterschiedliche Anzahl an Nadeln (2-, 3-, oder 5-nadelig) im Neuaustrieb haben und die Farbe und Härte der Nadeln kann stark variieren. Es gibt Kiefern mit sehr weichen glatten Nadeln, solche die buschig wachsen, blaunadelige Kiefern (Pinus parviflora in Sorten) und so weiter. Deshalb sollten Sie sich bevor Sie sich für den Kauf einer Kiefer entscheiden, überlegen, welche Art von Kiefer Sie sich für Ihren Garten wünschen.
Für kleinere Gärten empfehlen sich zwergig wachsende Kiefern wie die Sorten Pinus mugo 'Mops', Pinus mugo' Carstens Wintergold', Pinus mugo 'Gnom', Pinus mugo 'Grüne Welle', Pinus mugo 'Benjamin', Pinus mugo 'Humpy', Pinus mugo 'Laurin', Pinus mugo 'Picobello' und Pinus mugo 'Varella'.
Die strauchig wachsende Kiefer Pinus mugo var. pumilio ist eine Kiefer, die durch Aussaat vermehrt wurde. Alle anderen genannten Zwergbergkiefern (Pinus mugo) in Sorten sind veredelt.
Die Silberkiefer 'Watereri' (Pinus sylvestris 'Watereri') sieht durch ihre silbrig schimmernden Nadeln auf den ersten Blick gar nicht nach einer Kiefer aus. Die Wildform dieser veredelten Sorte Pinus sylvestris (Waldkiefer) findet man bei uns zum Beispiel auf den Nordfriesischen Inseln wie Amrum, Föhr und Sylt. Sie wird auch gerne als Bonsai gehandelt.
Wie überwintere ich Kiefern?
Kiefern sind frosthart und können ohne Bedenken Temperaturen von -20°C ab. Haben Sie eine zwergig wachsende Kiefer in einem Kübel, so sollten Sie darauf achten, dass er nicht durchfrieren kann. Stellen Sie ihn an einen geschützten hellen Ort auf eine Styroporplatte. Bei jungen Pflanzen kann die Veredlungsstelle mit etwas Jute geschützt werden.
Wie kann Pinus vermehrt werden?
Kiefern werden in der Regel auf wüchsige Unterlagen veredelt, um einzelne Sorten zu gewinnen. Eine gern genommene Unterlage ist die Kiefer Pinus uncinata. Das Veredlungsverfahren heißt "Anplatten mit kurzer Gegenzunge". Nachdem die Reiser und die Unterlagen vorbereitet worden sind, wird von der Unterlage und vom Reis das Kambium angeschnitten und in die "kurze Gegenzunge" an der Unterlage eingefügt. Sind Reis und Unterlage "Kambium auf Kambium" miteinander verbunden, wird die Stelle mit einem Fleico-Band umwickelt. Auch veredelte Kiefern werden im Gewächshaus mit einer Folie umspannt, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten, und das Anwachsen des Edelreises zu begünstigen. Regelmäßiges Lüften ist wichtig. In de Regel werden Kiefernunterlagen vor dem Veredeln mit einem Fungizid (Pflanzenschutzmittel gegen Pilzbefall) behandelt. Weitere Vermehrungsmethoden sind die Aussaat, die Propfung und die Vermehrung durch Stecklinge.
Schädlinge und Krankheiten
Kiefern sind an und für sich nicht empfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Mögliche Krankheiten, die auftreten können, sind pilzliche Erreger wie die Nadelbräune, das Triebsterben, und der Kiefernrost. Schauen Sie beim Auftreten der Symptome (braune Nadeln, abgestorbene Triebe) nach einem passenden Fungizid im Fachhandel. Bei der Kiefernschütte wirft die Pflanze die Nadeln plötzlich ab. Auch hier ist ein pilzlicher Erreger oft die Ursache. Mögliche Schädlinge können Blattwanzen, Spinnmilben und Schmetterlingsraupen sein. Auch hier finden Sie entsprechende Mittel im Fachhandel. Blattwanzen mögen ein trockenes warmes bis heißes Klima. Halten Sie den Boden also frisch, um einem Befall vorzubeugen. Vögel und Kröten sind mögliche Nützlinge gegen Blattwanzen.