Wie pflege ich Japanische Sicheltannen (Cryptomeria japonica)?
Einblick in das außergewöhnliche Erscheinungsbild der Cryptomeria japonica 'Cristata'.
Wie der Urweltmammutbaum (Metasequoia), so gehört auch die Sicheltanne zu den Sumpfzypressengewächsen (Taxodiaceae). Ihre natürliche Heimat sind Japan und Südchina. In Japan ist die Sicheltanne ein gefragtes Bauholz, fast die Hälfte der Wälder Japans bestehen aus Sicheltannen. Von den Japanern wird die Sicheltanne "Sugi" genannt. In den Wäldern der Insel Yakushima stehen die ältesten Exemplare.
- Eigenschaften und Verwendung von Sicheltannen
- Welchen Standort und Boden mögen Cryptomeria?
- Wie schneide ich Sicheltannen?
- Wie dünge ich Sicheltannen?
- Wie gieße ich Cryptomeria?
- Wie überwintere ich Sicheltannen?
- Wie kann Cryptomeria vermehrt werden?
- Schädlinge und Krankheiten
- Arten und Sorten der Sicheltanne
Eigenschaften und Verwendung von Sicheltannen
Die Sicheltanne wird bis zu 20 m hoch und 9 m breit. Der Wuchs ist zunächst schlank kegelförmig. Je älter die Sicheltanne wird, umso ausladender und unregelmäßiger wird ihr Wuchs. Die Borke der Sicheltanne ist dick und rötlich-braun. Sie ist recht weich und verläuft in Längsfurchen. In langen Fasern löst sich die Rinde vom Stamm ab. Die Nadeln sind dunkelgrün, immergrün und werden bis zu 12 mm lang. Sie laufen spiralig um den Trieb herum. Die Nadeln verfärben sich im Winter rotbraun. Nach etwa 3 bis 5 Jahren stößt der Baum die Nadeln zusammen mit den Trieben ab. Sicheltannen sind einhäusig, männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale sind also auf einer Pflanze. Die männlichen Blüten stehen ährenförmig an den jungen Trieben. Die weiblichen Blüten sind kugelig und stehen endständig an den Kurztrieben. Gegen Ende Februar beginnt die Blüte der Sicheltanne. Schon im Herbst des ersten Standjahres reifen die Samen in den kegelförmigen Zapfen, diese sind 15 bis 30 mm lang.
Sicheltannen eignen sich sehr gut für eine Einzelstellung. Auch eine Pflanzung in kleinen Gruppen ist möglich. Da die Wurzeln der Sicheltanne sehr tolerant sind, eignet sie sich auch sehr gut zum Unterpflanzen. Hierfür können Pflanzen genommen werden, die ähnliche Ansprüche an den Boden haben, zum Beispiel Rhododendren, Heidegewächse, Kriechwacholder oder andere Moorbeet-Pflanzen wie Heidelbeeren.
Welchen Standort und Boden mögen Cryptomeria?
Sicheltannen mögen geschützte Standorte in voller Sonne, die auch leicht absonnig sein können. Sie mögen feuchte und wintermilde Lagen, die niederschlagsreich sind. Dabei sollte der Boden eine gleichmäßige Feuchte haben und reich an Humus sein. Zudem mögen Sicheltannen einen lockeren kalkarmen Standort. Die Bodenansprüche von Sicheltannen ähneln denen von Rhododendren. Ist der Boden "zu gut", sind Sicheltannen leicht windwurfgefährdet, da sie nicht so stark einwurzeln.
Wie schneide ich Sicheltannen?
Sicheltannen dürfen nicht bis in das alte Holz zurückgeschnitten werden, denn sie treiben dort nicht wieder aus. Schneiden Sie lediglich die jungen Spitzen oder entfernen Sie die Äste komplett.
Wie dünge ich Sicheltannen?
Sicheltannen müssen nicht gedüngt werden. Eine Düngung kann das Aushärten der Triebe vor dem Winter verhindern und die Pflanze anfällig für Frostschäden machen.
Wie gieße ich Cryptomeria?
In trockenen Sommern ist eine gute Versorgung mit Wasser sehr wichtig. Dies gilt auch für niederschlagsarme Winter.
Wie überwintere ich Sicheltannen?
Die beste Pflanzzeit für die Sicheltanne ist das Frühjahr. Junge Sicheltannen sind empfindlich gegenüber Frösten und sollten bis zum Herbst schon gut eingewurzelt sein. Während der ersten Standjahre sollten Sicheltannen während der kalten Jahreszeit im Wurzelbereich mit Laub oder Rindenmulch geschützt werden, darüber hinaus ist ein Vlies, zum Abdecken der Krone, zu empfehlen.
Wie kann Cryptomeria vermehrt werden?
Die Wildart der Sicheltanne wird durch Aussaat vermehrt. Die reifen Zapfen werden im Oktober - vor dem Öffnen der Zapfenschuppen - geerntet. Lassen Sie die Zapfen an einem warmen Ort nachtrocknen, danach können Sie die Samen herausschütteln. Nun werden die Samen in einer Schale mit Sand geschichtet - stratifiziert - und ab März ausgesät. Die Samen werden in der Aussaatschale nur leicht mit Sand bedeckt und mit einer transparenten Haube oder Folie bedeckt. Der beste Platz für die Aussaatschale ist eine kühle schattige Lage im Freien. Nach etwa 4 Wochen kann es zu einer Keimung kommen, wobei die Quote nicht sehr verlässlich ist. Einzelne Sorten der Sicheltanne werden in der Regel durch Veredeln vermehrt. Hierfür wird das Edel-Reiß auf die Wildart veredelt. Die Veredlungsmethode heißt "Anplatten". In der Regel wird im Januar/Februar veredelt. Die Weiterkultur erfolgt im Gewächshaus. Nach etwa 6 Wochen sind die Reißer angewachsen und können im Frühjahr ins Freiland verpflanzt werden.
Schädlinge und Krankheiten
An jungen Sicheltannen können Pilzkrankheiten auftreten. Verbräunen sich die Nadeln oder fallen Triebe vermehrt zu Boden, kann dies auf einen Pilzbefall hinweisen. Schauen Sie nach einem geeigneten Fungizid für Koniferen. Ab und an können Schmetterlingsraupen an den Nadeln und Trieben junger Pflanzen fressen. Diese können abgesammelt werden. Bei starkem Befall können Sie im Fachhandel nach einem Kontakt-Insektizid gegen Raupen schauen. Insgesamt wird die Sicheltanne selten von Krankheiten und Schädlingen befallen.
Arten und Sorten der Sicheltanne
Als junge Pflanze wirkt die Sorte 'Christata' sehr apart, denn ihre Triebe wachsen oft zusammen und bilden sogenannte Verbänderungen. Sie erreicht Höhen von bis zu 12 m. Weiterhin schön ist die Sorte 'Vilmoriniana'. Sie wird nur 1 m hoch und breit und eignet sich durch ihren zwergigen Wuchs gut als Gruppenpflanze, zum Beispiel für ein Präriebeet. Diese Sorte verträgt keine direkte Wintersonne, gegebenenfalls muss sie mit einem Netz im Winter schattiert werden. Die Sorte 'Elegans Viridis' hat auch im Winter ein frischgrünes Nadelkleid. Sie erreicht Höhen von bis zu 6 m. Gegenüber Frösten ist sie etwas empfindlicher als die Wildart.