Wie pflege ich Zierlauch (Allium)?
Die wunderschöne Blüte der Allium schoenoprasum wird nicht nur von Menschen sehr geschätzt.
Der Zierlauch (Allium) ist Mitglied der Unterfamilie der Lauchgewächse (Allioideae) innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Diese Gattung ist sehr vielfältig. Sie umfasst um die 940 Arten und zählt somit zu den größten Zwiebelblumengattungen. Die Gattung hat eine Vielzahl an Hybriden, die durch Kreuzungen von unterschiedlichen Arten entstanden sind. Darüber hinaus existieren viele Sorten, die aus Züchtungen hervorgegangen sind. Der überwiegende Teil der Allium-Arten kommt auf der Nordhalbkugel vor. Bei uns zu Hause ist der Bärlauch (Allium ursinum). Seine Vorkommen sind in Buchenwäldern. Die Mehrheit der bei uns gepflanzten Zierlauch-Arten stammen aus den Steppen und Gebirgen von Zentralasien.
Eigenschaften und Verwendung von Zierlauch
Zierlauch kann bis zu 150 cm hoch werden. Dabei blüht er im Zeitraum zwischen April bis September, wobei die Mehrheit der Arten zwischen Mai und Juni blüht. Dabei bilden viele Einzelblüten eine kugelige Trugdolde. Was die Blütenfarbe betrifft, so ist die Mehrzahl der Arten violett, darüber hinaus gibt es aber auch weiße, gelbe, rosafarbige oder in seltenen Fällen auch blaue Zierlauch-Sorten. Der Zierlauch hat einen langen Trieb, an dem die kugelige Trugdolde sitzt. Die Blätter sind schmal und ungestielt.
Zierlauch eignet sich sehr gut für ein Staudenbeet. Sehr malerisch sind Pflanzpartner wie die Pfingstrose (Paeonia), die Katzenminze (Nepeta), der Storchschnabel (Geranium), der Lavendel (Lavandula angustifolia), der Frauenmantel (Alchemilla mollis), Rosen (Rosa), Salbei (Salvia), die Flammenblume (Phlox), der Sonnenhut (Echinacea), die Fetthenne (Sedum), Astern (Aster) und Ziergräser. Wenn Sie einen geradlinigen Gartenstil bevorzugen, dann kann man Zierlauch gut in Gruppen pflanzen. Auch kleiner bleibende Polstergräser wie der Schwingel (Festuca) machen zusammen mit dem Zierlauch eine gute Figur. Für Pflanzungen unter großen Bäumen eignet sich der Bärlauch (Allium ursinum), während der Gold-Lauch (Allium moly) gut für den Steingarten geeignet ist.
Welchen Standort und Boden mögen Allium?
Der Zierlauch wächst in freier Natur oft auf Extrem-Standorten, wo er nicht der Konkurrenz durch andere Pflanzen ausgesetzt ist. Häufig findet man ihn in Steppen und an Berghängen, Regionen die nur selten Niederschläge verzeichnen. Wenn Bodentemperatur und Bodenfeuchtigkeit stimmen, dann treibt der Zierlauch aus und entwickelt seine schöne Blüte. Die Blüte ist vor dem Aufblühen von einem Hüllblatt umgeben, dieses trocknet ein, sobald die Blüte sich öffnet. Während der Blüte im Frühjahr wird der Zierlauch von Insekten angeflogen und bestäubt. Gleich nach der Blüte reifen die Samen und die Pflanze beginnt zu welken, indem sie alle Nährstoffe wieder in die Zwiebel einlagert. Die Vegetationszeit der Pflanze dauert 3 bis 4 Monate. Danach begibt sich die Pflanze wieder in den Ruhemodus. Zierlauch mag keine feuchten und undurchlässigen Böden. Ist der Boden zu feucht, kann es sein, dass die Zwiebel fault.
Wie schneide ich Zierlauch?
Nach der Blüte beginnt der Zierlauch zu welken. Seine Vegetationszeit ist dann vorüber. Die welken Pflanzenteile können dann abgeschnitten werden. Sollte es Sie stören, dass während der Blüte das Laub bereits vergilbt, dann können Sie es bereits dann zurückschneiden.
Wie dünge ich Zierlauch?
Düngen Sie den Zierlauch mit einem organischen Volldünger beim Austrieb im Frühjahr.
Wie gieße ich Allium?
Allium benötigt regelmäßige Wassergaben, vorallem in den heißen Tagen.. Zierlauch mag einen durchlässigen Boden und einen Platz an der Sonne. Lehmige Böden sollten mit Sand durchlässiger gemacht werden, damit das Wasser gut versickern kann. Je früher im Herbst gepflanzt wird desto besser, denn so können die Zwiebeln vor dem Winter noch gut einwurzeln.
Wie überwintere ich Zierlauch?
Es gibt ein paar Allium-Arten, die bei uns nicht ausreichend winterhart sind. Hierzu zählt zum Beispiel der Igelkolben-Lauch (Allium schubertii). Schützen Sie frostempfindliche Arten, indem Sie diese in einem Pflanzgefäß kultivieren und im Winter in einen frostgeschützten Raum stellen, der Temperaturen von 5 bis 10°C hat. Sollten Sie sich bei einer weniger frostharten Sorte oder Art für eine Freilandpflanzung entscheiden, dann müssen die Zwiebeln im Herbst aus dem Boden geholt werden. Säubern Sie die Zwiebeln und legen Sie sie in Kisten, die mit Sand gefüllt sind. Möchten Sie die Zwiebeln im Beet lassen, sollten Sie die Pflanzstelle mit Stroh oder Laub und Tannenreisig schützen.
Wie kann Zierlauch vermehrt werden?
Der Zierlauch bildet Tochterzwiebeln, die man von der Mutterzwiebel abtrennen und im Herbst neu verpflanzen kann. Bei einem zu dichten Bestand können die Zwiebeln getrennt und neu verpflanzt werden. Eine Reihe von Arten wird auch durch Aussaat vermehrt. Allerdings benötigen die Samen als Kaltkeimer über mehrere Wochen Temperaturen um den Gefrierpunkt, damit sie keimen.
Schädlinge und Krankheiten
Zierlauch hat selten Krankheiten. Ab und an können Blattläuse vorkommen. Diese können Sie mit Wasser abwaschen oder die Pflanze mit einer Seifenlauge behandeln.
Arten und Sorten des Zierlauchs
Zierlauch gibt es in allen möglichen Farben und Formen. Der Garten-Kugel-Lauch 'Gladiator' (Blütezeit Mai, Juni und Juli) wird um die 1,50 m hoch und sieht in Gruppen gepflanzt sehr reizvoll aus. Der Riesenlauch 'Purple Sensation' (Blütemonat Mai) erreicht knapp 1 m. Seine dunkel-violette Blüte ist sehr auffällig. Der Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist auch für die Küche sehr wertvoll. Er hat zudem einen hohen Zierwert. Er blüht im Zeitraum von Juni bis August. Darüber hinaus mögen viele Insekten seine üppige Blüte. Der Igelkolben-Lauch (Allium schubertii) hat eine sehr einprägsame Blütenform, die an einen Igel erinnert. Seine Blütezeit ist im Mai und Juni. Der Gold-Lauch (Allium moly) entwickelt gelbe Blütendolden im Mai und Juni. Er wird etwa 50 cm hoch und bildet hübsche Horste.