In dieser Rubrik finden Sie praxisorientierte Schritt-für-Schritt-Anleitungen zum Einpflanzen Ihrer neuen Pflanzen.
Wie pflege ich Seggen (Carex)?
Der attraktive Blattschmuck der Carex oshimensis 'Eversheen'.
Die Segge ist die Staude des Jahres 2015. Zu der Gattung Segge gehören etwa 2000 Arten, die zu der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae) gehören. Es gibt für jede Gartensituation eine Segge. Aus der Fülle von Sorten können Sie je nach Lage in Ihrem Garten passende Arten und Sorten auswählen. Sehr gut eignen sich Seggen für puristische Gärten. Dort können sie in den Halbschatten unterhalb von Gehölzen zusammen mit schattenliebenden Stauden wie Funkien (Hosta) oder Purpurglöckchen (Heuchera) gepflanzt werden.
Eigenschaften und Verwendung von Seggen
Nicht nur im Staudenbeet wirken einzelnen Sorten der Segge malerisch und strukturbildend, auch als Bodendecker eignen sich einige flachwachsende Sorten vortrefflich. Die Japan-Segge (Carex morrowii) und die Bergsegge (Carex montana) eignen sich vortrefflich als Bodendecker. Seggen wie die Fuchsrote Segge (Carex buchananii), die Neuseeland-Segge 'Mint Curls' (Carex comans 'Mint Curls'), die Goldrand-Segge 'Gold Fountains' (Carex dolichostachya 'Gold Fountains'), die Segge 'Silver Scepter' (Carex dolichostachya 'Silver Scepter'), die Bergsegge 'Raureif' (Carex montana 'Raureif') und die Japan-Segge 'Variegata' (Carex morrowii 'Variegata') bilden tolle gestalterische Elemente in einem "Prärie-Beet" zwischen einzelnen Stauden.
Sehr schöne Kombinationen mit Seggen sind der Haselwurz (Asarum europaeum), der Waldmeister (Galium odoratum), das weißblühende Immergrün (Vinca minor 'Alba' oder 'Gertrude Jekyll') oder die Elfenblume (Epimedium in Sorten) die auch ganze Beete mit Ihrem hübschen Laub und den unterschiedlichen Blütenfarben (je nach Sorte) füllen kann. Neben ihr kommt die Segge sehr gut zur Geltung.
Welchen Standort und Boden mag Carex?
Seggen sind sehr anpassungsfähig. Sie wachsen gut in der Sonne oder im Halbschatten. Es gibt Sorten, die einen feuchten Boden bevorzugen, und solche, die für trockene Lagen geeignet sind. Die Sorten Carex morrowii 'Icedance', 'Evergold' und die Japan-Gold-Segge (Carex oshimensis) sollten nicht in der prallen Sonne stehen, sie bevorzugen schattige Lagen. Braune und bronzefarbene Seggen benötigen für den Erhalt ihrer Farbe einen Standort in der Sonne. Im Allgemeinen mögen Seggen aber keine Sommersonne.
Die natürlichen Standorte der Seggen sind feuchte Böden im Wald und auf Wiesen, darüber hinaus siedeln sie sich in Niedermooren und an sumpfigen Rändern von Gewässern an. Allerdings kommen Seggen sogar an trockenen sandig-steinigen Standorten vor. Die Klimabereiche, die von der Segge besiedelt werden, sind kühlere gemäßigte Breiten, mit Schwerpunkt im ostasiatischen Raum und in Nordamerika.
Wie schneide ich Seggen?
Seggen gehören zu den immergrünen Gräsern und benötigen keinen Schnitt. Putzen Sie die Pflanze aus, indem Sie braunes Laub entfernen. Dies gelingt mit einem Rechen oder mit den Händen. Das Tragen von Handschuhen wird empfohlen, da das Laub der Segge scharfkantig ist. Das Auslichten der Seggen kann das ganze Jahr über durchgeführt werden, außer bei Frost. Wenn Sie einen Seggen-Horst haben, der zu groß geworden ist und verkahlt, dann können Sie diesen mit einem Spaten teilen. Eine Teilung sollte im Frühjahr erfolgen.
Wie dünge ich Carex?
Da Seggen sehr robust sind, sind sie kaum auf Pflegemaßnahmen angewiesen. Lassen Sie das Herbstlaub auf den Seggen-Beeten einfach liegen, es wird mit der Zeit zu Humus. Im Frühjahr können leichte Düngergaben vorgenommen werden. Möglich sind organische Dünger wie Hornspäne oder Rinderdung, die die Fruchtbarkeit des Bodens verbessern und langsamer aufgenommen werden als mineralische Volldünger.
Wie gieße ich Carex?
Seggen sollten mit kalkfreiem Wasser gegossen werden. Eine Kübelpflanze sollte in der Wachstumszeit regelmäßig mit einem Flüssigdünger oder Düngestäbchen versorgt werden. Mischen Sie den Flüssigdünger mit dem Gießwasser.
Wie überwintere ich Seggen?
Braune und bronzefarbige Seggen benötigen im Winter einen Schutz aus Reisig. Im Kübel oder Topf sollte die Segge mit einem schützenden Vlies über den Winter gebracht werden. Stellen Sie Ihren Kübel auf eine Styroporplatte. Achten Sie bei Wintergrünen Arten darauf, dass das Erdreich ausreichend feucht ist. Wenn Sie eine Segge in einem Pflanzgefäß haben, dann sollten Sie an frostfreien Tagen diese immer mal wieder gießen, damit sie nicht austrocknet. Als Schutz im Beet empfiehlt sich gehäckseltes Laub, jedoch kein Rindenmulch! Auf Rindenmulch reagieren die Seggen mit Fäulnis.
Wie kann Carex vermehrt werden?
Seggen lassen sich per Aussaat und Teilung im Frühjahr vermehren. Sie können eine zu groß gewordene Segge mit dem Spaten teilen, so wirken Sie dem Vergreisen der Pflanze entgegen. Seggen bilden unterirdische Rhizome, weswegen sie sich gut für die Teilung eignen. Wenn Sie Ihre Segge teilen, dann sollten Sie diese zunächst mit einem Spaten ausstechen und aus der Erde holen, indem Sie rund um die Pflanze mit dem Spaten abstechen. Dann zerteilen Sie die Segge in Teilstücke und verpflanzen die Teilstücke neu. Drei etwa faustgroße Teilstücke sind das Maximum. Die einzelnen Teilstücke sollten ausreichend Wurzelmasse aufweisen. Pflanzen Sie die Stücke sofort wieder in die Erde und wässern Sie sie ausreichend. Auch eine Vermehrung durch Aussaat ist möglich. Ziehen Sie die Samen im Winter drinnen in einem Topf vor und setzen Sie sie im Frühjahr in ein Beet.
Besondere Sorten und Arten der Carex
Die Morgensternsegge ist eine sehr malerische Pflanze, die männliche und weibliche Blüten an einer Pflanze ausbildet. Die Früchte erinnern an die mittelalterliche Waffe des Morgensterns. Diese Segge mag sonnige bis halbschattige Plätze. Auch die Morgensternsegge mag - wie andere Seggen - einen lehmig kalkarmen Boden.
Schädlinge und Krankheiten
Seggen können unter Blattpilzen wie Rost leiden. Die biologische Bekämpfung von Rost ist eine Knoblauchbrühe (150g gehackter Knoblauch mit 5L Wasser aufbrühen). In seltenen Fällen kommen Blattläuse vor. Diese können in der Regel schon durch ein Abduschen mit einem stärkeren Wasserstrahl beseitigt werden.