Interessantes über die Rutenhirse (Panicum virgatum)
Die ursprüngliche Heimat der zur Gattung der Rispenhirsen (Panicum) und damit zur Familie der Süßgräser (Poaceae) gehörenden Rutenhirse erstreckt sich von Nordamerika bis Honduras. Natürlicherweise kommt sie auch auf den Bermudainseln sowie auf Kuba vor, in Brasilien, Westeuropa und Ostasien ist sie dagegen ein Neophyt. In den weiten Ebenen Nordamerikas stellt die Pflanze ein wichtiges Präriegras dar, das dank seiner etwa 4 Meter langen Wurzeln sehr trockenresistent ist und gegen Bodenerosion hilft. Gleichzeitig bietet es mit anderen Präriegräsern die Hauptnahrung für die nordamerikanischen Bisons. Daher ist es in den USA auch ein bedeutendes Weidegras. Interessant ist die Pflanze zudem als erfolgversprechend aussehender Kandidat für die Produktion von biologisch abbaubarem Kunststoff sowie Cellulose-Ethanol.
Das im Englischen als "switchgrass" bekannte Gras wird aber auch seit Langem als Ziergras genutzt und verschiedene Sorten gezüchtet. Seine Beliebtheit konnte die Rutenhirse 2020 unter Beweis stellen, als sie zur "Staude des Jahres" gekürt wurde.
Aufgrund ihrer Wichtigkeit in den Heimatländern wird schon länger versucht, züchterische Verbesserungen der Rutenhirse zu erreichen. In den 1990er Jahren selektierte Roy Diblik eine aufrechte, stahlblaue Rutenhirse, die sich als äußerst robust erwies und sowohl Hurrikanen als auch Dürrejahren standhielt. Benannt wurde die Sorte nach seiner Northwind Perennial Farm in Springfield und heute wird sie sowohl als Weide- wie als widerstandsfähiges Ziergras geschätzt. Als Zierpflanze konnte 'Nordwind / Northwind' zudem das Prädikat "Sehr gut" einfahren und überzeugt mit seiner Schönheit ebenso wie mit der Pflegeleichtigkeit und Robustheit.
Das Aussehen der Rutenhirse 'Nordwind / Northwind'
Die mehrjährige Rutenhirse wächst straff aufrecht und bildet sommergrüne Horste. Mit ihrem säulenartigen Wuchs erreicht 'Northwind' vor der Blüte Höhen von etwa 1,6 Metern. Mit den Blütenähren schafft es die Sorte im Sommer aber auf bis zu 1,8 Metern.
Die aus vielen Halmen bestehenden, kompakten Blatthorste können Wuchsbreiten bis zu 1 Meter erreichen und sind durch blaugrüne Blätter mit einer linearen und schmalen Form sowie zugespitzten Blattenden gekennzeichnet. Die Halme der Sorte 'Northwind' sind besonders kräftig und erinnern ein wenig an Chinaschilf. Dank der wachsartigen Oberfläche ist es ideal für trockene Wetterlagen geeignet und besitzt einen natürlichen Schutz vor Austrocknung. Typisch für die Rutenhirse ist zudem die weiße Behaarung am Ansatz der Blätter, durch die es von anderen Präriegräsern unterschieden werden kann. Im Herbst wandelt sich satte blaugrüne Farbe des Laubs in ein warmes Goldgelb und sorgt so für Aufsehen. Anschließend trocknet das Gras ein, besitzt aber eine gute Standfestigkeit, sodass es im Winter einen tollen Anblick bietet und nicht abgeschnitten werden sollte.
Im Sommer von Juli bis in den September wird das Ziergras zudem durch schön verzweigte und lockere Blütenähren geschmückt. Aus den bräunlichen Ähren bilden sich anschließend die gräsertypischen Karyopsen, die ebenfalls einen schönen Anblick bieten und die Halme um etwa 20 Zentimeter überragen.
Dank ihrer kurzen, unterirdischen Rhizome breitet sich die Rutenhirse langsam aus und wird mit der Zeit immer raumgreifender, ohne wirklich lästig zu werden. Durch einfaches Abstechen kann sie zudem begrenzt und zugleich verjüngt werden.
Die Rutenhirse 'Nordwind / Northwind' in der Gartengestaltung
Panicum virgatum 'Nordwind / Northwind' kann sowohl im Beet als auch als Solitär überzeugen. Für prächtige Präriegärten eignet sich das imposante Ziergras in Kombination mit den ebenfalls in Nordamerika beheimateten Präriestauden. Hierzu zählen üppig blühende Pflanzen wie der Purpursonnenhut, die Prachtscharte, die Blauraute und Phlox. Sehr schön macht sich die markante Rutenhirse aber auch neben Echinacea, Herbst-Astern und Bartfaden. Im Frühjahrsgarten sorgt sie dank des späten Austriebes für eine schöne Hintergrundbepflanzung für Tulpen und Narzissen. Eine gute Figur macht sie aber auch im Hintergrund von Steingartenbeeten und sorgt dort für auffällige Akzente und vertikale Strukturen. Im Kiesbeet sorgt sie neben anderen Ziergräsern für architektonisch anmutende Gestaltungen und erlaubt so viel kreativen Spielraum für naturnahe wie formale Designs.
Sehr hübsch wirkt die Rutenhirse zudem in schlichten, aber eleganten Japangärten. An Teichrändern sorgt sie zudem für einen schönen Hingucker und lässt ihre Halme sanft im Wind wehen.
Einen tollen Blickfang kann man mit der straff aufrecht wachsenden Rutenhirse 'Nordwind / Northwind' aber auch auf Freiflächen schaffen. An sonnigen bis halbschattigen Gehölzrändern sorgt sie ebenfalls für Aufsehen und bietet auch im Winter einen tollen Anblick. Vor allem, wenn der Reif die Halme zum Glitzern bringt, wirkt das Ziergras nahezu magisch.
Da die Rutenhirse 'Nordwind / Northwind' extrem standfest und robust ist, eignet sie sich hervorragend als Sicht- und Windschutz entlang von Sitzflächen oder Wegen und kann heckenartig gepflanzt werden. Dank der Pflegeleichtigkeit verursacht sie dabei kaum Aufwand und ist auch für extensive Gärten hervorragend geeignet.
In große Kübel gepflanzt, können Sie die Rutenhirse auf den Balkon oder die Terrasse holen und sich mit ihrem Charme umgeben. Wenn der Wind durch die blaugrünen Blätter und die zarten Blütenähren streicht, können Sie so von den Weiten der nordamerikanischen Prärie träumen und das sanfte Rascheln genießen. Gleichzeitig bietet das dicht und hoch wachsende Ziergras einen schönen Schutz vor neugierigen Blicken und kann als natürlicher Hintergrund für leuchtende Blütenstauden dienen.
Der passende Standort für Panicum virgatum 'Nordwind / Northwind'
Das aus der Prärie stammende Gras liebt einen vollsonnigen Standort, gedeiht aber auch im Halbschatten. Windige Lagen bereiten der Pflanze kein Problem, da sie extra für stürmische Situationen gezüchtet wurde und auch bei Starkregen eine hervorragende Standfestigkeit besitzt.
Der Boden sollte nicht zu schwer sein, denn hier blüht das Präriegras nur schlecht und ist krankheitsanfällig. Ideal sind hingegen durchlässige, mäßig trockene bis frische und humose Böden ohne Staunässe.
Pflanztipps für die Rutenhirse 'Northwind'
Sie können Containerpflanzen im Prinzip das ganze Jahr pflanzen, solange der Boden frostfrei ist. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen von 'Northwind' ist jedoch das Frühjahr, denn dann hat das Gras genügend Zeit, um bis zum ersten Winter gut einzuwurzeln.
Da das Präriegras nur schlecht auf schweren Böden gedeiht, sollte ein solcher Untergrund mit Kies oder Sand aufgelockert werden. Eine Anreicherung mit Kompost sorgt zudem für eine ausreichende Nährstoffversorgung und einen guten Start in die Wachstumsperiode.
Die Pflanze erreicht im Alter eine Wuchsbreite von etwa 90 bis 100 Zentimetern und sollte daher nicht zu nah an andere Stauden gepflanzt werden. Für einen heckenartigen Sichtschutz mit der Rutenhirse empfehlen wir ein bis zwei Pflanzen pro laufenden Meter.
Heben Sie nun Pflanzlöcher aus, die etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sind. Eine leichte Drainageschicht im Pflanzloch vermeidet die Gefahr von für die Wurzeln schädlicher Staunässe. Setzen Sie die Pflanze nicht zu tief, damit überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Zudem senkt sich der Wurzelballen insbesondere bei aufgelockerter Erde später wieder ab und es kann passieren, dass die Pflanze dann zu tief steht.
Nachdem die Rutenhirse gepflanzt wurde, sollte sie regelmäßig gewässert werden, um gut anzuwachsen. Später ist diese Pflegemaßnahme nicht mehr notwendig, da sie sehr lange Wurzeln besitzt und sich gut mit Wasser aus in tiefen Schichten versorgen kann.
Möchten Sie die Rutenhirse im Topf pflanzen, achten Sie auf ausreichend große Kübel und bringen Sie eine dicke Drainageschicht am Boden auf. So vermeiden Sie, dass die Wurzeln unter Staunässe leiden und ausreichend Sauerstoff erhalten.
Pflegemaßnahmen für gesunde Pflanzen
Die Rutenhirse ist überaus robust und benötigt kaum Pflege. Nur im ersten Jahr sollten Sie das Gras in Trockenperioden gründlich wässern, später ist dies nicht mehr nötig. Kübelpflanzen müssen allerdings regelmäßig gewässert werden. Hier ist eine automatische Bewässerung sinnvoll, um den Pflegeaufwand zu minimieren.
Wichtig ist es, mit dem Rückschnitt bis zum Frühjahr zu warten, denn die vertrockneten Halme stellen einen optimalen Winter- und Nässeschutz dar. Auf natürliche Weise verhindern sie so das Eindringen von Feuchtigkeit in den Wurzelballen und bieten vielen Insekten Unterschlupf. Gleichzeitig besitzen die Halme einen hohen Zierwert und bereichern den Wintergarten mit ihrer schönen vertikalen Struktur. Im zeitigen Frühjahr sollten die Halme dann aber entfernt werden, um Platz für den neuen Austrieb zu machen.
Tipp: Die kohlenstoffhaltigen Halme bieten zerkleinert ein gutes Mulchmaterial für Ihren Garten.
Mit der Zeit wird der Horst der Rutenhirse immer mächtiger. Ist er zu groß und lässt das Wachstum des Grases spürbar nach, ist eine Teilung nötig. Dazu können Sie auch nur die äußeren Partien des Wurzelballens abstechen und so mehr Platz für neue Triebe schaffen.
So kommt die Rutenhirse 'Nordwind / Northwind' gut durch den Winter
Die Rutenhirse ist bis zur Winterhärtezone Z5 (-28,8 °C bis -23,4 °C) winterfest und muss daher nicht extra geschützt werden. Allerdings ist es wichtig, dass Sie die vertrockneten Halme im Herbst nicht abschneiden, denn sie bewahren die Wurzeln auf natürliche Weise vor Frost und Feuchtigkeit. In abgeschnittene Halme kann dagegen Feuchtigkeit eindringen und die Pflanze schädigen.
Wer möchte, kann die Halme zu dekorativen Figuren zusammenbinden. Da sie äußerst standfest sind, können sie aber auch offengelassen werden und so ihren natürlichen Charme, der besonders bei winterlicher Reifbildung zur Geltung kommt, versprühen.
Topfpflanzen sollten im Winter mit Stroh, Gartenvlies oder Luftpolsterfolie vor dem Durchfrieren geschützt werden. Diese Maßnahme sollte sowohl um den Kübel herum als auch von unten erfolgen, um die Wurzeln durch Frost nicht zu schädigen.
Krankheiten und Schädlinge der Rutenhirse
An einem geeigneten Standort gepflanzt, wird die robuste Rutenhirse kaum von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Ausschlaggebend ist vor allem ein gut drainierter Boden, denn andernfalls ist Panicum virgatum deutlich krankheitsanfälliger. Schnecken bereiten der Rutenhirse ebenfalls keine Probleme, denn sie meiden die wachsartigen Blätter.
Die Rutenhirse 'Northwind' vermehren
Wenn Sie mehr Pflanzen von Ihrer Rutenhirse 'Northwind' genießen wollen, können Sie das Ziergras ganz einfach Teilen und so neue Exemplare gewinnen. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Graben Sie dann die Rutenhirse aus und teilen Sie den Wurzelballen in mehrere Stücke.
Neue Pflanzen der Rutenhirse 'Northwind' bekommen Sie aber auch in unserem Online-Shop. Hier stehen Ihnen verschiedene Größen zur Verfügung und bei größeren Bestellmengen können Sie zudem von attraktiven Rabatten profitieren. Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen zur Seite und geben Ihnen Tipps für Ihre Gartengestaltung mit Panicum virgatum 'Nordwind / Northwind'.
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