Die Sommer werden heißer, die Dürreperioden länger und alle Lebewesen leiden unter diesen extremen Wetterbedingungen. An heißen Sommertagen schützen wir Menschen unsere Haut mit Sonnencreme vor einem Sonnenbrand, trinken viel, um den hohen Flüssigkeitsverlust auszugleichen und tragen Kopfbedeckungen, um einen Sonnenstich zu vermeiden. Doch wie können wir unseren Pflanzen den bestmöglichen Schutz gegen die bestehende Trockenheit gewährleisten?
Die richtige Bewässerung oder das Anpflanzen von trockenresistenten Gewächsen kommen einem dabei schnell in den Sinn. Doch auch die Bodenbeschaffenheit ist ein wichtiger Faktor.
In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren Boden optimal vor Trockenheit schützen können.
Die Bodenverhältnisse sind die essenzielle Grundlage dafür, ob und wie sich eine Pflanze entwickelt. Im Idealfall ist dieser nährstoffreich, lässt sich gut bearbeiten, speichert Wasser und ermöglicht eine gute Luftzirkulation. Damit diese Bedingungen auch in trockenen Phasen bestehen bleiben, gilt es, das Erdreich zu schützen. Hierfür kommen verschiedene Möglichkeiten infrage:
Mulchen – Nachhaltiger Schutz für die Bodenoberfläche:
Beim Mulchen wird der Boden mit einer Schicht aus natürlichen und gut abbaubaren Materialien bedeckt. Dies ist besonders nachhaltig, da Reste und Abfälle, wie Rasenschnitt, Stroh, Laub, Holzhäcksel oder Kompost eine Wiederverwendung finden.
Im Sommer hat das Mulchen den Vorteil, dass die Beschichtung das Austrocknen der Erde vorbeugt. So bewirkt die Mulchdecke bei z.B. sandigen Böden, dass Feuchtigkeit besser gespeichert werden kann. Ein lehmiger Boden hingegen entwickelt sich in lockeren Humus und fördert damit einen optimalen Lebensraum für Regenwürmer.
Ebenfalls profitieren die Pflanzen davon, dass trotz des heißen Wetters sowohl Feuchtigkeit und Temperatur des Bodens angenehm und ausgeglichen bleiben.
Einen zusätzlichen Schutzeffekt bietet die Mulchdecke vor Kälte, Nässe, Wind, Erosionen und Unkraut. Besonders letzteres kann bei der Hitze eine enorme Arbeitserleichterung sein.
Gründüngung – mit den richtigen Pflanzen das Erdreich stärken:
Pflanzen, die den Boden vor der Trockenheit schützen? Klingt nicht nur sehr natürlich und nachhaltig, sondern bietet auch viele weitere Vorteile. Ausgewählte Exemplare begrünen hierbei die Bodenoberfläche und lockern von unten her mit ihren langen Wurzeln die Erde auf.
Vorteile der Gründüngung im Überblick:
- Ein gelockerter Boden fördert einen größeren Humusanteil. Wasser kann nun besser gespeichert werden. Das kommt dem Boden nicht nur in den trockenen Sommermonaten zugute, sondern ist für das Wurzelreich auch an frostigen Wintertagen eine wichtige Basis zum Überleben.
- Die begrünte Fläche minimiert das Risiko für Bodenverschlämmungen. Somit kann Wasser leichter versickern und Luft besser bis in den Boden vordringen.
- Nützlinge, wie Schwebfliegen oder Marienkäfer werden durch bestimmte Pflanzen angelockt. Gleichzeitig werden Schädlinge, wie z.B. Blattläuse, vertrieben.
- Mithilfe von verschiedenen Schmetterlingsblütlern wird die Erde mit Stickstoff bereichert, indem das Gas über die Knollen gespeichert wird.
- Gründüngung verhindert, gleichermaßen wie das Mulchen, die Ausbreitung von Unkraut.
- Abgeschnittene oder gemähte Pflanzenreste können wiederum zum Mulchen verwendet werden.
Zu beachten ist jedoch, dass nicht jede Pflanze für die Gründüngung geeignet ist. Welche Gewächse dafür infrage kommen und was genau sie bewirken, zeigen wir hier:
Viele der zur Gründüngung geeigneten Pflanzen sind nur bedingt oder gar nicht winterhart. Dies sollte aber keineswegs als Nachteil gesehen werden, da sie sich auch danach noch praktisch wiederverwerten lassen. So sind beispielsweise die Kerne der allseits bekannten Sonnenblume eine leckere Zutat im Brot oder im Salat und aus den gelben Blüten der Ringelblume können heilende Öle und Salben hergestellt werden.
Auch zum Mulchen sind die Pflanzenrückstände perfekt geeignet. Lassen Sie dafür einfach sämtliche Schnittreste an Ort und Stelle liegen. Dadurch sparen Sie sich nicht nur einen Arbeitsschritt, sondern tun gleichzeitig dem Boden sowie den dort lebenden Tieren etwas Gutes.
Mischkultur im Gemüsebeet – Wenn Nutzpflanzen voneinander profitieren
Nutzpflanzen, die voneinander profitieren, eine bunt gemischte Farbpracht und ein aktiver, frischer Boden – kurz gesagt: die Mischkultur. Bereits seit Jahrtausenden wird diese Methode der Anpflanzung umgesetzt und hat sich stets als sehr nützlich bewährt.
Bei der Mischkultur werden verschiedene Gemüsesorten mit unterschiedlichen Eigenschaften kombiniert. So sind unsere beliebten, aber auch schädlingsanziehenden Kartoffeln z.B. die perfekten Wuchsnachbarn zur insektenfreundlichen Kapuzinerkresse.
Durch den unterschiedlichen Nährstoffbedarf entlocken die jeweiligen Pflanzen dem Boden Nährstoffe aus verschiedenen Schichten. Dadurch wird das Erdleben angeregt und Bodenmüdigkeit verhindert. Auch Feuchtigkeit kann vom Wurzelreich besser aufgenommen und gespeichert werden, da die dichtwachsenden Pflanzen den Boden schattieren und verhindern, dass Wasser verdunstet.
Weitere Vorteile zeigen sich darin, dass Unkraut unterdrückt wird, es Schädlingen und Krankheiten erschwert wird, sich auszubreiten und auch kleinere Beetflächen gut ausgenutzt werden können.
Weitere Möglichkeiten, den Boden vor Trockenheit zu schützen:
Bodendecker gezielt einsetzten
Bodendecker wachsen zu einem dichten Teppich zusammen und schützen damit den Boden vor starker Sonneneinstrahlung und Austrocknen. Weitere Vorteile bestehen darin, dass Unkraut unterdrückt wird und viele der pflegeleichten Bodendecker ein buntes Insektenleben im Garten fördern.
Schutz vor Wind
Auch Wind führt dazu, dass die Erde austrocknet. Um diesen abzufangen, lohnt sich die Anpflanzung von Bäumen oder einer Hecke. Durch ihren Schattenwurf halten sie zusätzlich das direkte Sonnenlicht von der Erdoberfläche fern.
Einen naturnahen Gartenteich anlegen
Über einen Teich im Garten freut sich nicht nur die Tierwelt, auch die umstehenden Pflanzen profitieren davon. Das Wasser des Teiches beginnt bei den heißen Sommergraden zu verdunsten und senkt dadurch die Temperatur in seiner Umgebung. Für Boden und Pflanzen ist so die Hitze deutlich verträglicher.
Weitere Fragen zu trockenen Böden:
Einen ersten Hinweis darauf gibt die Erde, wenn sie besonders hell ist. Wenn dies zutrifft, nehmen Sie etwas Erde zwischen die Finger und zerreiben es. Bleibt sie an den Fingern hängen, ist die Erde noch feucht. Bleiben jedoch keine Rückstände, ist die Erde zu trocken.
Fazit:
Eine gute Bodenbeschaffenheit bildet die Basis für das Wachstum und Wohlbefinden der Pflanzen. Besonders durch die Trockenheit im Sommer wird der Boden jedoch gefährdet. Daher gilt es, das Erdreich mithilfe von z.B. Gründüngung, Mischkulturen oder Mulchen zu schützen. Nicht nur die Flora wird Ihnen danken, auch die Tierwelt, wie Regenwürmer und Marienkäfer, freuen sich über den erhaltenen Lebensraum.