Lavendel vermehren – so gehts!
Lavandula / Lavendel ein wahrer Bienenmagnet
Lavendel ist eine der beliebtesten Gartenpflanzen. Von etwa Juni bis in den August hinein verwöhnt er uns nicht nur mit seinen blau-violetten Blüten. Auch sein Duft kann sich sehen oder besser gesagt riechen lassen! Noch dazu wird ihm eine beruhigende und stressreduzierende Wirkung nachgesagt.
Du hast schon Lavendel in deinem Garten, kennst dich mit seiner Pflege aus und möchtest ihn gerne selbst vermehren, um weitere Ecken mit diesem zeitlosen Halbstrauch zu verschönern? Wir zeigen dir in unserem Beitrag, wie dein Lavendelstrauch sich ganz einfach vermehren lässt.
Vorteile der Vermehrung von Lavendel
Wenn du Lavendel selbst vermehrst, schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen sparst du Kosten. Denn statt Geld für neue Pflanzen auszugeben, musst du lediglich ein wenig Zeit und Geduld investieren, um diese ganz von selbst wachsen zu lassen.
Zum anderen bietet dir die Vermehrung von Lavendel eine großartige Möglichkeit, deine Lieblingspflanzen zu erhalten. Vielleicht hast du einen Lavendelstrauch mit einer für deinen Geschmack besonders hübschen Blütenfärbung? Oder einen, den schon deine Großeltern in ihrem Garten gehegt und gepflegt haben?
Häufige Fragen und Antworten zur Vermehrung von Lavendel
Die beste Zeit zum Vermehren von Lavendel über Stecklinge ist der späte Sommer oder das Frühjahr. Für die Ernte von Samen bietet sich das Frühjahr an, wenn der Lavendel sowieso regulär zurückgeschnitten werden sollte. Auch für die Vermehrung von Lavendel durch Teilung eignet sich das Frühjahr am besten.
Drei Methoden zur Vermehrung von Lavendel: Stecklinge, Samen, Teilung
In deinem heimischen Garten stehen dir drei Möglichkeiten zur Auswahl, wie du Lavendel vermehren kannst: über Stecklinge, Samen oder durch Teilen.
Vermehrung von Lavendel über Stecklinge
Wenn du Lavendel über Stecklinge vermehren möchtest, ist das A und O eine gesunde Mutterpflanze. Denn nur dann findest du ausreichend fitte Triebe, die du abschneiden und separat kultivieren kannst.
Der beste Zeitpunkt für die Vermehrung von Lavendel ist der späte Sommer oder das Frühjahr. Da du deinen Lavendel zu diesen Zeiten sowieso schneiden solltest, kannst du den Rückschnitt also einfach mit der „Stecklingsernte“ verbinden.
Lavendel über Stecklinge vermehren: So gehts
Schneide oder knipse hierfür mehrere blütenlose und unverzweigte Triebe der Mutterpflanze ab. Kürze die Triebe anschließend auf etwa sieben bis zehn Zentimeter. Die unteren Blättchen solltest du ebenfalls entfernen.
Die so vorbereiteten Stecklinge setzt du nun wenige Zentimeter tief in eine mit einem Gemisch aus Sand und düngerfreier Erde gefüllten Anzuchtschale. Decke die Schale mit einem transparenten Schutz ab und stelle sie an einen warmen und hellen Standort.
Wenn sich die ersten Wurzeln zeigen, kannst du die Stecklinge einzeln in Töpfe umsiedeln. Die ersten Triebe der jungen Pflanzen solltest du mehrmals mit einer Gartenschere stutzen. Das bringt einen kompakten Wuchs und schöne Verzweigungen.
Haben die Lavendel-Pflänzchen ihre Töpfe gut durchwurzelt, ist es Zeit, sie ins Beet zu setzen. Achte auch hier auf einen gut gelockerten und möglichst durchlässigen Boden, denn Lavendelwurzeln brauchen stets eine gute Durchlüftung.
Vermehrung von Lavendel über Samen
Neben der Vermehrung über Stecklinge ist es ebenfalls möglich, deine Lavendelpflanze über Samen zu vermehren.
Hierfür ist es wichtig zu wissen, dass Lavendelsamen einen Kältereiz benötigen, um aus ihrer Keimruhe zu erwachen und wieder keimfähig zu werden.
Der beste Zeitpunkt zur Ernte der reifen Saat des Lavendels ist das auf die Blüte folgende Frühjahr. Da dann sowieso ein Rückschnitt ansteht, kannst du die Ernte gleich mit einplanen.
Um sicherzugehen, dass die Samen genügend Kälte abbekommen, um keimfähig zu werden, lagere sie nach der Ernte für mindestens zwei Wochen in einem verschließbaren, mit feuchtem Sand gefüllten Behälter im Kühlschrank.
Lavendel aus Samen ziehen: So gehts
Ab März kannst du die Lavendel-Samen an einem hellen Fenster auf düngerfreier und durchlässiger Anzuchterde aussähen. Wenn du den Lavendel direkt ins Beet aussähen möchtest, solltest du je nach Witterung bis etwa Mai warten. Denn der Lavendel stammt aus dem Mittelmeerraum und besonders die jungen Pflanzen sind noch kälteempfindlich. Frost vertragen sie nicht.
Lavendel keimt bei Temperaturen zwischen zehn und 20 Grad Celsius. Wichtig für die Keimung ist viel Licht. Verteile die Samen deshalb auf dem Substrat und bedecke sie nur ganz leicht mit Erde. Mit einem Saatstempel kannst du die Saat leicht andrücken. Hast du keinen zur Hand, tut es auch ein flaches Holzstäbchen.
Aussaat und Keimung von Lavendel
Sind die Samen auf der Erde ausgebracht, kannst du sie vorsichtig wässern. Da die Saat dabei nicht aufschwimmen soll, eignen sich Sprühflaschen oder Spritzbälle hierfür meist besser als eine Gießkanne. Decke die Kinderstube im Anschluss mit einem transparenten Deckel ab, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.
Läuft alles gut, sind nach zwei bis drei Wochen die ersten Keimlinge zu sehen. Nach weiteren zwei bis drei Wochen können sie einzeln in Töpfe gepflanzt werden. Sorge dafür, dass sie weiterhin geschützt stehen und nicht austrocknen. Im Hochsommer sollten die Jungpflanzen so kräftig sein, dass du sie an die gewünschte Stelle in deinen Garten pflanzen kannst.
Schütze die Jungpflanzen im ersten Winter unbedingt vor der Kälte. Hierfür kannst du beispielsweise Vliesauflagen verwenden. Sitzen die jungen Lavendelpflanzen noch in Töpfen, bietet sich die erste Überwinterung in einem kühlen, aber frostfreien Winterquartier an. Im nächsten Jahr sollten sie Jungpflanzen dann so gut etabliert und angewachsen sein, dass sie voll winterhart sind.
Vermehrung von Lavendel über Teilung
Die dritte Möglichkeit, Lavendel zu vermehren, ist die Teilung. Wie fast alle mehrjährigen Pflanzen lässt sich auch Lavendel recht einfach durch Wurzelteilung in zwei oder mehrere Pflanzen aufsplitten.
Dies gelingt besonders gut bei Lavendelpflanzen, die nicht mehr ganz jung, aber auch nicht außerordentlich alt sind. Zu junge Lavendelpflanzen haben mitunter noch nicht ausreichend im Boden gewurzelt. Ältere Lavendelpflanzen sind oft schon so stark verholzt, dass es schwer wird, sie ohne größere Verluste und Risiken zu teilen.
Deshalb solltest du in diesen Fällen überlegen, eine der beiden anderen Methoden für die Vermehrung deines Lavendels zu wählen.
Lavendel durch Teilen vermehren: So gehts
Eignet sich deine Lavendelpflanze zum Teilen, kannst du wie folgt vorgehen: Hebe den Wurzelballen des Lavendels mit einem Spaten aus. Teile ihn anschließend in zwei oder mehr Teilstücke.
Pflanze jedes Teilstück in ausreichendem Abstand zueinander zurück ins Beet. Der Abstand ist wichtig, damit jede Pflanze für sich genug Platz hat, um zu wachsen und sich auszubreiten.
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