Gartenlexikon – Alles Wissenswerte über Pflanzen, Pflege und Gestaltung
Bodenmüdigkeit
Als Bodenmüdigkeit bezeichnet man das Phänomen, dass bestimmte Pflanzenarten nach mehrjährigem Anbau auf derselben Fläche nur noch schlecht wachsen, krankheitsanfällig sind oder geringe Erträge liefern. Die Ursache ist eine einseitige Bodennutzung, die das natürliche Gleichgewicht stört und den Boden langfristig erschöpft.
Ursachen für Bodenmüdigkeit
- Einseitiger Anbau derselben Pflanzenart (Monokultur)
- Anreicherung pflanzeneigener Hemmstoffe (Allelopathie)
- Vermehrung spezialisierter Schädlinge und Krankheitserreger
- Mangel an Mikronährstoffen durch einseitigen Nährstoffentzug
- Abbau des Bodenlebens und der natürlichen Humusschicht
Typisch betroffene Pflanzen
- Rosengewächse (z. B. Rosen, Apfel, Kirsche)
- Gemüsearten wie Kohl, Möhren, Gurken oder Zwiebeln
- Beerensträucher bei wiederholter Pflanzung an gleicher Stelle
Maßnahmen gegen Bodenmüdigkeit
- Wechselnde Fruchtfolge bzw. Standortwechsel einhalten
- Einbringen von Kompost zur Förderung des Bodenlebens
- Gründüngung zur Bodenregeneration
- Einarbeiten von Pflanzenkohle, Algenkalk oder Gesteinsmehl
- Pflanzpause (Brache) oder Anbau einer Ersatzkultur
Tipp
Vor allem bei Rosen und Obstgehölzen empfiehlt es sich, bei Neupflanzung an gleicher Stelle den Boden großzügig auszutauschen oder mit frischer Erde zu mischen. So wird das Risiko einer Bodenmüdigkeit deutlich reduziert.