Wintervögel – So kannst du die kleinen Flieger im Winter unterstützen

Während es einige Vögel den Winter über in den warmen Süden zieht, verbringen manche ihrer Artgenossen auch die kalten Monate des Jahres in der Heimat. Damit die Wintervögel die Winterzeit sicher überstehen, sind Nahrungsangebote und geschützte Plätze für sie von hoher Bedeutung. Wie auch du die Flieger unterstützen und aus deinem winterlichen Garten einen vogelfreundlichen Ort machen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Zugvögel im Winter

Zugvögel in der Luft

Ob eine Vogelart in den Süden fliegt oder vor Ort überwintert, hängt davon ab, ob es sich um einen Zug- oder einen Standvogel handelt. Zu den Zugvögeln zählen Arten wie Störche, Kraniche, Mauersegler, Schwalben, Singdrosseln und der Kuckuck. Der Grund für ihren winterlichen Umzug in den Süden ist Nahrungsmangel. Denn bei den meisten Zugvögeln stehen Insekten ganz oben auf dem Speiseplan, welche während der kalten Monate nur noch rar zu finden sind. Standvögel, wie beispielsweise Blaumeisen, Rotkehlchen, Amseln, Spatzen, Zaunkönige oder Buntspechte, können sich hingegen auch vor Ort noch gut mit Nahrung versorgen. Dafür greifen sie auf den Fruchtschmuck verschiedener heimischer Sträucher zurück. Sie freuen sich aber auch über unterstützende Nahrungsangebote.

Winterliche Vogelnährgehölze

Mit dem Pflanzen von Sträuchern, die im Winter Fruchtstände tragen, schaffst du für die Standvögel ein nachhaltiges Futterangebot, da sie sich jedes Jahr wieder von den Früchten nähren können. Bei der Auswahl der Sträucher solltest du darauf achten, dass es sich um heimische Gewächse handelt. Diese stellen für die gefiederten Gartenbesucher eine vertraute Nahrungsquelle dar. Zu den heimischen Sträuchern mit winterlichen Fruchtständen zählen:

  • Eberesche (Sorbus aucuparia) - trägt ab August rote, ungenießbare Früchte
  • Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna) - trägt ab Spätsommer rote, ungiftige Früchte
  • Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) - trägt ab Herbst rote, giftige Früchte
  • Gemeiner/Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare) - beliebte Heckenpflanze, trägt ab September blau-schwarze, giftige Früchte
  • Hundsrose (Rosa canina) - trägt ab September scharlachrote, essbare Hagebutten
  • Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) - trägt ab September korallenrote bis rosarote, stark giftige Früchte
  • Sanddorn (Hippophae rhamnoides) - trägt ab August orange, essbare Früchte
  • Schlehe (Prunus spinosa) - trägt ab Spätherbst schwarzblaue, essbare Früchte
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) - trägt ab Herbst schwarze, essbare Früchte

Neben den Piepmätzen profitieren auch andere Tiere wie Haselmäuse, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Steinmarder und weitere Kleinsäuger von den Beeren. Sogar Rehe, Wildschweine und Füchse knabbern gerne mal an den leckeren Früchten. Für uns Menschen sind jedoch nicht alle Fruchtstände verträglich. Während wir die Früchte des Sanddorns, der Hundsrose und der Schlehe bedenkenlos zu uns nehmen können, sollten die giftigen Beeren der Stechpalme, des Ligusters und des Pfaffenhütchens keinesfalls verzehrt werden.

Unterstützende Nahrungsangebote

Ob das Aufhängen eines Meisenringes, das Anbringen eines Futtersilos oder das Verköstigen über ein Futterhäuschen – es gibt viele Möglichkeiten, die kleinen Flieger bei ihrer Nahrungssuche zusätzlich zu unterstützen. Flattern die Piepmätze erstmal im Garten herum und knabbern eifrig an ihren Körnern, kannst du viele spannende Beobachtungen machen und dich an dem winterlichen Gezwitscher erfreuen. Bei der Fütterung solltest du jedoch einige Punkte berücksichtigen:

  • Platziere die Futterquelle an einem geschützten Platz, sodass Fressfeinde wie beispielsweise Katzen keinen Zugang dazu haben.
  • Nutze im besten Fall Futterspender, damit die Vogelnahrung bei Witterungsverhältnissen wie Regen oder Schnee nicht verdirbt.
  • Verfüttere auf keinen Fall Milchprodukte, Brot, Schokolade, Süßigkeiten, Avocados, Obstkerne, salzhaltige Speisen oder sonstige Lebensmittelreste. Greife stattdessen auf Produkte wie Sonnenblumenkerne, Rosinen, Erdnüsse, Kleie, Haferflocken oder getrocknete Mehlwürmer zurück.
  • Hast du ein Futterhäuschen aufgestellt, musst du dies regelmäßig mit heißem Wasser reinigen. Damit verringerst du die Gefahr, dass sich unter den Piepmätzen Krankheitserreger ausbreiten.
  • Vögel merken sich, wo sie zuvor Futter erhalten haben. Daher solltest du das Füttern beibehalten, wenn du einmal damit angefangen hast.

Geschützte Plätze zum Überwintern

Um den fliegenden Gartenbesuchern ein sicheres Überwintern zu ermöglichen, solltest du ihnen neben dem Futter auch geschützte Unterschlupfsplätze anbieten. Im Idealfall befindet sich dafür in deinem Garten eine dichtgewachsene Hecke oder alternativ einige gut verzweigte Sträucher. Vor allem dornige und immergrüne Pflanzen halten Gefahren fern. So sind z.B. die Europäische Eibe, der Wintergrüne Liguster, die Europäische Stechpalme, der Weißdorn, die Hundsrose sowie die Schlehe ausgezeichnete Vogelschutzgehölze. Grundsätzlich gilt, dass umso naturbelassener der Garten gestaltet ist, desto mehr Versteckmöglichkeiten stehen den Piepmätzen und auch anderen Tieren zur Verfügung.

Darüber hinaus leistest du auch mit dem Aufhängen von Nistkästen einen wichtigen Beitrag zur Überwinterung. Bringe das Vogelhäuschen hoch genug an, damit es vor Fressfeinden sicher ist. Platziere es zudem an einem Ort, der wind-, regen- und sonnengeschützt liegt und achte darauf, dass das Einflugloch für die Flieger gut zugänglich ist.

Was du sonst noch für die Wintervögel tun kannst

Wasser bereitstellen

Für unsere gefiederten Gartenbesucher ist nicht nur Nahrung, sondern auch Wasser lebensnotwendig. Stelle also am besten Vogeltränken oder Schüsseln mit Wasser für sie bereit. Das Wasser solltest du regelmäßig austauschen und zudem bei eisigen Temperaturen darauf achten, dass es nicht gefriert.

Laub liegen lassen

Ob Igel, Mäuse, Käfer, Raupen oder Regenwürmer – inmitten des Herbstlaubes finden viele Tiere einen Rückzugsort für den Winter. Davon profitieren wiederum auch die Standvögel, da sie sich von den Kleingetieren während der kalten Jahreszeit nähren können.

Spätblühende Stauden nicht zurückschneiden

Zwischen den nichtzurückgeschnittenen Stauden können die Piepmätze Samenreste und vertrocknete Blütenstände ausfindig machen. Für viele Insekten stellen die Stauden zudem ein wichtiges Winterquartier dar.

Häufige Fragen zu Wintervögeln

In welchem Zeitraum sollte man Vögel füttern?

Die Fütterung der Vögel empfiehlt sich hauptsächlich für die Wintermonate. Sobald mit dem Frühjahr die Brutzeit beginnt, sollte die Gabe von Vogelfutter eingestellt werden.

Warum sollte man heimische Sträucher für die Vogelfütterung pflanzen?
Was sind Strichvögel?

Fazit

Vogelarten, die bei uns überwintern, sind auf Nahrungsquellen und geschützte Unterschlupfsplätze angewiesen. Mit heimischen, früchtetragenden Sträuchern, der Anpflanzung von Hecken, dem Aufhängen von Nistkästen sowie Fütterungen und Wassergaben hast du viele Möglichkeiten die kleinen Flieger während der kalten Jahreszeit zu unterstützen. Erfreue dich an einem Garten, der mit winterlichem Gezwitscher erfüllt wird und in dem du viele spannende Beobachtungen machen kannst. Begleite unsere Standvögel sicher durch den Winter!

zu Klampen OHG 09.02.2024, 09:04 / Neuigkeiten Nützliches 0 Kommentare
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