Selbstversorgung im eigenen Nutzgarten
Immer und jederzeit frisches Gemüse und Obst griffbereit haben? Das geht! Mit einem Nutzgarten zur Selbstversorgung. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Planung achten sollten und welche Pflanzen sich für Selbstversorger besonders eignen.
Mit einem guten Plan fängt alles an
Rund 100 bis 150 Quadratmeter Gartenfläche sind nötig, um sich komplett selbst mit frischen Lebensmitteln aus dem eigenen Garten zu versorgen. Die Angabe gilt pro Person, Obstbäume sind hier noch nicht mit einberechnet. Die gute Nachricht: Auch wenn aktuell nur wenig Geld für die eigene grüne Oase zur Verfügung steht, können Sie sich Ihren Garten richtig schön machen. Aber das Ziel eines Nutzgartens muss nicht immer gleich die Vollversorgung sein. Auch auf kleineren Flächen oder mit wenig Zeit für die Gartenarbeit lässt sich bei guter Planung so einiges anbauen und ernten.
Fakt ist: Jede selbst gepflückte Tomate und jeder selbst geerntete Salatkopf macht Sie einen Schritt unabhängiger von Lebensmitteleinkäufen und damit auch von den steigenden Preisen.
Elemente des Nutzgartens
Ein funktionierender Nutzgarten setzt sich immer aus verschiedenen Elementen zusammen. Manche davon sind unverzichtbar, einige sind Geschmackssache und daher optional.
Folgende Komponenten finden sich in den meisten Selbstversorgergärten:
- Mehrere Gemüsebeete für den jährlichen Fruchtwechsel
- Ein Kräuterbeet
- Standorte für Beerensträucher und Obstbäume
- Hochbeete oder Gewächshäuser
- Ein Kompost als Dünger- und Humuslieferant
- Eine Gartenlaube oder ein Gerätehäuschen
- Wasseranschluss oder Regentonne
- Ein Wegenetz, damit jedes Beet zugänglich ist
- Hecken oder Zäune zum Schutz gegen Wind und Blicke
- Wildinsektenhäuser, Bienenstöcke oder Ställe für Nutztiere
- Grünflächen mit Sitzplätzen oder Spielplatz
Wichtig ist es, den Platzbedarf für die einzelnen Elemente zu beachten. Ein Kräuterbeet kommt beispielsweise schon mit wenig Platz aus und kann gut als Steingarten auf mehreren Etagen angelegt werden. Dagegen braucht ein Apfelbaum mit Hochstamm locker 50 bis 60 Quadratmeter Platz, eine Süßkirsche oder eine Walnuss sogar das Doppelte.
Der ideale Standort und Boden für Ihren Nutzgarten
Damit Obst und Gemüse in Ihrem Nutzgarten üppig wachsen, kommt es vor allem auf den richtigen Standort an. Folgende Faustregeln sollten Sie bei der Planung Ihres Selbstversorgergartens unbedingt berücksichtigen:
- Wählen Sie einen gut belüfteten Standort, der trotzdem windgeschützt und warm ist.
- Der Boden für Ihren Nutzgarten sollte aufgelockert und möglichst gut durchlässig sein
- Der Lehmanteil des Bodens sollte so hoch sein, dass er gut Wasser speichern kann. Auch ein hoher Humusgehalt ist von Vorteil.
- Wenn die Bodenbeschaffenheit verbesserungswürdig ist, sollten Sie vor dem Bepflanzen nachhelfen, etwa mit Humus aus dem Kompost oder per Gründüngung.
- Legen Sie Beete in möglichst sonnigen und vor äußeren Einflüssen geschützten Bereichen des Gartens an.
Sind Standort und Boden vorbereitet, sollten Sie sich vor dem Anlegen Ihres Nutzgartens einen Anbauplan erstellen und sich vor der Planung ein ausreichendes Wissen zur Kulturfolge und später auch zum Fruchtwechsel und zur Mischkultur aneignen. Nur so können Sie Ihre Gartenflächen perfekt und ertragreich nutzen und dabei gleichzeitig den Boden schonen.
Ertragreiche Gemüsesorten zur Selbstversorgung
Natürlich spielen bei der Wahl der Pflanzen für Ihren Nutzgarten primär Ihr Geschmack und gegebenenfalls auch die Vorlieben Ihrer Familie eine große Rolle. Trotzdem lohnt es sich, bei der Bepflanzung auch den möglichen Ertrag mit im Blick zu haben.
Folgende Gemüsesorten sollten in Ihrem Garten zur Selbstversorgung unserer Meinung nach auf keinen Fall fehlen:
- Wurzelgemüse wie Rüben, Möhren oder Rote Bete
- Fruchtgemüse wie Kürbis, Gurken oder Zucchini
- Kohlgemüse wie Blumenkohl, Brokkoli oder Rosenkohl
- Zwiebelgemüse wie Zwiebeln, Knoblauch oder Lauch
- Stängel- und Sprossgemüse wie Rhabarber oder Spargel
- Verschiedene Salate wie Schnittsalat, Pflücksalat oder Kopfsalat
- Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Erbsen
- Kartoffeln
Darüber hinaus kann es generell sinnvoll sein, gezielt auch solche Obst- und Gemüsesorten anzubauen, die sich gut haltbar machen lassen (etwa durch Einkochen, kühl lagern oder Trocknen).
Hochbeet oder Gewächshaus?
An dieser Frage scheiden sich so manche Gartengeister. Fakt ist: Ob Hochbeet oder Gewächshaus, beide eignen sich ideal, um die erste Wärme im Frühjahr auszunutzen und das Gemüse für den Nutzgarten vorzuziehen.
Ein Hochbeet hat dabei gegenüber dem Gewächshaus gleich zwei Vorteile. Zum einen gelangt durch den Abstand zum meist noch kühlen Boden und die höhere Sonnenausbeute mehr Wärme an die Wurzeln der Pflanzen. Das sorgt für ein schnelleres Wachstum.
Zum anderen lässt es sich am Hochbeet besonders rückenfreundlich gärtnern. Noch dazu sind Hochbeete im Vergleich meist kostengünstiger als Gewächshäuser und in der Regel platzsparender.
Mini-Nutzgarten für den Balkon
Auch wer keinen eigenen Garten hat, muss auf die Selbstversorgung mit Obst und Gemüse nicht verzichten. Der Trend, sich auf begrenztem Raum selbst zu versorgen, wird vor allem bei Städtern immer beliebter und hat sogar einen eigenen Namen: Urban Gardening.
Sie haben auf ihrem Balkon ein wenig Platz für ein kleines Hochbeet oder mehrere Kübel? Dann steht auch Ihrem Mini-Nutzgarten nichts im Wege.
Auf einem vollsonnigen Südbalkon kommen zur Bepflanzung beispielsweise mediterrane Kräuter oder Tomaten infrage. Aber auch Zwerg-Pfirsich oder Zwerg-Nektarine gedeihen mit viel Sonne im Kübel hervorragend. Im Halbschatten auf dem Ost- oder Westbalkon fühlen sich viele beliebte Gemüse- und Obstsorten sowie heimische Kräuter und Salate wohl. Probieren Sie es doch einmal mit Erdbeeren, Radieschen oder Pflücksalat.
Wir wünschen Ihnen viel Freude mit Ihrer Selbstversorgeroase und einen guten Appetit!


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