Wie pflege ich Haseln (Corylus)?
Das Laub der Haselnuss (Corylus)
Die Hasel (botanisch: Corylus) ist ein echter Klassiker im Garten – robust, pflegeleicht und vielseitig einsetzbar. Egal ob als Strauch oder kleines Bäumchen, zur Nuss-Ernte oder als Ziergehölz: Mit der richtigen Pflege bleibt Ihre Hasel gesund, schön und bereichert Ihren Garten über viele Jahre hinweg.
Eigenschaften und Verwendung von Haseln
Haseln gehören zur Familie der Birkengewächse und sind in Mitteleuropa heimisch. Die Gemeine Hasel (Corylus avellana) gilt als bekannteste Vertreterin der Gattung und liefert die typischen Haselnüsse. Daneben gibt es auch attraktive Zierformen wie die Korkenzieherhaseln (Corylus avellana ‘Contorta’ und Corylus avellana 'Twister - Scooter'). Diese wirken mit ihren markant verdrehten Zweigen besonders dekorativ. Ein weiterer Blickfang ist die Bluthasel (Corylus maxima 'Purpurea'), die mit auffallend blutrotem Laub beeindruckt.
Haseln eignen sich hervorragend als Solitärpflanzen in Gärten und Parkanlagen sowie für die Gestaltung lockerer Hecken. Ihre Früchte machen sie zu einem attraktiven Wildobstgehölz, das nicht nur für den Menschen, sondern auch für zahlreiche Tierarten von großer Bedeutung ist – von Eichhörnchen und Mäusen bis hin zu Insekten und Vögeln profitieren viele Tiere von dem reichen Nahrungsangebot. Da Haseln in allen Pflanzenteilen ungiftig sind, sind sie darüber hinaus die perfekte Ergänzung für kinder- und haustierfreundliche Gärten.
Welchen Standort und Boden mögen Haseln?
Haseln bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Beim Boden zeigen sie sich nicht besonders wählerisch, gedeihen jedoch am besten in durchlässiger, nährstoffreicher Erde. Staunässe sollte stets vermieden werden, da die Wurzeln keine anhaltende Nässe vertragen. Die optimalen Standortbedingungen fördern sowohl die Blütenbildung als auch einen reichen Fruchtansatz.
Die beste Pflanzzeit für Haseln ist der Herbst.
Wie schneide ich Haseln?
Haseln sind schnittverträglich, brauchen aber in der Regel nicht jedes Jahr einen radikalen Rückschnitt. Ein Auslichtungsschnitt alle zwei bis drei Jahre im späten Winter oder zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb hält die Pflanze in Form, fördert gesunde Triebe und unterstützt die Ernte. Alte, vergreiste Äste sollten bodennah entfernt werden.
Wie dünge ich Haseln?
Wächst die Hasel in gut durchlässiger und nährstoffreicher Erde, ist eine zusätzliche Düngung in der Regel nicht notwendig. Nur an nährstoffarmen Standorten – etwa auf Sandböden – empfiehlt sich eine jährliche Düngung im Frühjahr. Besonders gut geeignet ist hierfür organischer Dünger wie Kompost.
Wie gieße ich Haseln?
Nach dem Einpflanzen sollte die Hasel regelmäßig gegossen werden, damit sie gut anwächst. Ist der Strauch erst einmal etabliert, kommt er mit normaler Witterung gut zurecht und benötigt nur bei längerer Trockenheit und während der Fruchtbildung zusätzliches Wasser. Der Boden sollte dabei gleichmäßig feucht bleiben und weder vollständig austrocknen noch Staunässe aufweisen.
Wie überwintere ich Corylus?
Haseln sind äußerst winterhart und benötigen in unseren Breiten keinen zusätzlichen Winterschutz. Die Gemeine Hasel (Corylus avellana) verträgt Temperaturen von bis zu –28 °C problemlos.
Wie vermehre ich Haseln?
Die einfachste Methode zur Vermehrung ist das Absenken. Dabei wird ein tiefhängender Zweig in die Erde gebogen und fixiert. Sobald der Trieb eigene Wurzeln gebildet hat, kann er von der Mutterpflanze getrennt und am gewünschten Standort eingepflanzt werden. Auch eine Vermehrung durch Stecklinge oder Aussaat ist möglich.
Schädlinge und Krankheiten
Haseln gelten als robuste Pflanzen, können jedoch gelegentlich von Schädlingen wie der Haselblattlaus, dem Haselbohrer oder Gallmilben befallen werden. Ein typischer Hinweis auf den Haselnussbohrer sind runde Löcher in den Früchten. Zur Bekämpfung kann der Strauch kräftig geschüttelt werden, sodass die Schädlinge zu Boden fallen und abgesammelt werden können. Der Einsatz chemischer Insektizide ist gegen diesen Schädling nicht zugelassen.
Mehltau und bakterielle Infektionen treten bei Haseln nur selten auf und sind meist auf ungünstige Standortbedingungen zurückzuführen.
Ökologische Bedeutung
Die frühen Blüten der Gemeinen Hasel, die bereits im Februar erscheinen, stellen eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber dar – gerade zu einer Zeit, in der kaum andere Pflanzen blühen. Auch die Haselnüsse sind von großer Bedeutung: Eichhörnchen, Mäuse, Spechte und viele weitere Tiere nutzen sie im Herbst als wichtige Energiequelle. Darüber hinaus bietet der dichte Wuchs der Sträucher zahlreichen Vogelarten Schutz, Unterschlupf und Nistmöglichkeiten.