Gartenlexikon – Alles Wissenswerte über Pflanzen, Pflege und Gestaltung
Stecklinge
Stecklinge sind ein bewährtes Mittel der vegetativen Vermehrung, bei dem ein Pflanzenteil – meist ein Triebstück – von der Mutterpflanze abgeschnitten und zur Wurzelbildung in Erde oder Wasser gesetzt wird. Aus einem Steckling kann eine genetisch identische neue Pflanze entstehen.
Welche Arten von Stecklingen gibt es?
- Kopfstecklinge: Endstücke junger Triebe, oft mit mehreren Blattpaaren
- Teilstecklinge: Mittelstücke längerer Triebe
- Blattstecklinge: einzelne Blätter, z. B. bei Usambaraveilchen oder Sansevieria
- Wurzelstecklinge: Wurzelstücke von Pflanzen wie Mohn oder Himbeere
So gelingt die Stecklingsvermehrung
Ein gesunder, nicht verholzter Trieb wird unterhalb eines Blattknotens abgeschnitten. Die unteren Blätter werden entfernt, das obere Ende bleibt stehen. Der Steckling wird anschließend in Ansaaterde, Sand oder ein Gemisch aus Torf und Perlite gesteckt. Alternativ ist auch die Anzucht im Wasserglas möglich. Wichtig sind gleichmäßige Feuchtigkeit, hohe Luftfeuchtigkeit und ein heller, warmer Standort ohne direkte Sonne.
Geeignete Pflanzen für Stecklinge
- Lavendel, Rosmarin, Salbei
- Fuchsien, Geranien, Hortensien
- Zimmerpflanzen wie Efeutute, Monstera oder Gummibaum
Vorteile von Stecklingen
- Kostengünstige und schnelle Vermehrung
- Sortenechte Nachzucht beliebter Pflanzen
- Hohe Erfolgsraten bei vielen Arten
Tipp
Die beste Zeit zur Stecklingsvermehrung ist das Frühjahr bis zum Hochsommer. Ein Mini-Gewächshaus oder eine durchsichtige Abdeckung sorgt für optimale Luftfeuchtigkeit und steigert die Erfolgsquote erheblich.