Gartenarbeiten im Juni

Der Juni gehört für viele Gärtnerinnen und Gärtner zu den schönsten Monaten des Jahres. Die Tage sind lang, das sonnige Wetter fördert das Wachstum und der Garten präsentiert sich von seiner schönsten Seite. Gleichzeitig erfordert diese Wachstumsphase eine intensive Pflege – im Zier- und Nutzgarten stehen daher zahlreiche Arbeiten an. In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die wichtigsten Gartenaufgaben im Juni.

Gartenarbeiten im Juni

Gartenarbeiten im Juni

Schnittmaßnahmen im Juni

Der Juni ist nicht nur ein Monat des Wachstums, sondern auch ein perfekter Zeitpunkt für gezielte Schnittmaßnahmen. Mit dem richtigen Schnitt unterstützt du die Gesundheit deiner Pflanzen, förderst die Blütenbildung und sorgst für schöne Formen im Garten. Hier erfährst du, welche Schnittarten jetzt sinnvoll sind und welche Pflanzen besonders davon profitieren.

Rückschnitte – Für neues Wachstum und zweite Blüten

Viele Frühjahrsblüher haben im Juni ihre Hauptblütezeit bereits hinter sich. Jetzt ist der richtige Moment für einen sogenannten Pflegeschnitt oder Rückschnitt. Dabei werden verwelkte Blütenstände und ältere Triebe entfernt, um die Pflanze zur Bildung neuer Triebe und Blüten anzuregen.

Rosen schneiden

Rosen schneiden im Juni

Typische Pflanzen für den Rückschnitt im Juni:

  • Flieder (Syringa vulgaris): Direkt nach der Blüte die verwelkten Blütenrispen entfernen, um die Bildung neuer Blütenknospen zu fördern. Ältere Triebe werden bodennah entfernt.
  • Zierkirschen & Zieräpfel: Kranke, beschädigte oder sich kreuzende Äste entfernen. Bei zu dichtem Wuchs empfiehlt sich eine behutsame Auslichtung der Krone.
  • Öfterblühende Rosen: Verblühte Blütenstände zusammen mit den darunterliegenden zwei bis drei Laubblättern abschneiden. Das regt eine zweite Blüte im Sommer an.
  • Pfingstrosen (Paeonia): Verblühte Blüten entfernen, aber das Laub stehen lassen, da es für die Nährstoffaufnahme wichtig ist.
  • Rittersporn (Delphinium): Nach der ersten Blüte zurückschneiden – mit etwas Glück erfolgt im Spätsommer eine zweite Blüte.
  • Schleifenblume (Iberis): Direkt nach der Blüte zurückschneiden, um eine unkontrollierte Selbstaussaat zu vermeiden.
  • Blaukissen (Aubrieta): Ein Rückschnitt nach der Blütezeit fördert ein kompaktes, dichtes Wachstum und kann eine zweite Blüte im Herbst anregen.

Auch einige Sommerstauden wie Lupine, Frauenmantel oder Katzenminze profitieren jetzt von einem Rückschnitt. Dieser kann entweder die Blütezeit verlängern oder eine zweite Blüte fördern.

Formschnitte – Ordnung schaffen bei Hecken und Sträuchern

Nach dem ersten kräftigen Wachstumsschub im Frühjahr ist es im Juni an der Zeit, immergrüne und laubabwerfende Hecken sowie formgeschnittene Gehölze in Form zu bringen. Der beste Zeitpunkt für den diesen Formschnitt liegt rund um den Johannistag am 24. Juni – ein traditioneller Richtwert, bevor ein zweiter Schnitt eventuell im Spätsommer erfolgt.

Form- und Heckenschnitt

Form- und Heckenschnitt

Geeignete Pflanzen für den Formschnitt im Juni:

  • Liguster (Ligustrum): Der Rückschnitt fördert einen dichten Austrieb und eine gleichmäßige Form. Idealerweise wird die Hecke konisch geschnitten – also oben schmaler als unten –, damit auch die unteren Bereiche ausreichend Licht erhalten.
  • Hainbuche (Carpinus betulus): Ein regelmäßiger Formschnitt erhält die Struktur der Hecke und trägt zur Gesundheit der Pflanzen bei.
  • Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus): Der Kirschlorbeer verträgt einen Schnitt im Juni gut. Dieser sollte jedoch nicht bei direkter Sonne erfolgen, um Blattverbrennungen zu vermeiden.
  • Lebensbaum (Thuja): Hier erfolgt nun der erste Formschnitt des Jahres. Wichtig: Niemals ins alte Holz schneiden, da die Thuja dort nicht mehr austreibt.
  • Eibe (Taxus): Ab dem zweiten Standjahr können Eibenhecken schrittweise von oben her eingekürzt werden, um sie kompakt und formschön zu halten.

Beachte unbedingt, dass viele Vögel Hecken als geschützten Nistplatz nutzen. Prüfe daher vor dem Schnitt, ob sich noch belegte Nester darin befinden. Ist das der Fall, sollte der Rückschnitt verschoben oder nur vorsichtig von außen vorgenommen werden.


Gemüsesaat und -ernte im Juni

Im Juni gibt es im Gemüsegarten einiges zu tun: Wärmeliebende Gemüsesorten wie Zucchini, Gurken oder Buschbohnen können direkt ins Beet gesät werden. Auch Eisbergsalat, Pflücksalat, Endivien, Möhren, Radieschen und Mangold ziehen jetzt in den Gemüsegarten. Darüber hinaus ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um Spätgemüse wie Radicchio, Chinakohl oder Knollenfenchel auszusäen - für eine reiche Ernte im Spätsommer und Herbst.

Arbeiten im Gemüsebeet im Juni

Arbeiten im Gemüsebeet

Wer bereits im Frühjahr fleißig gesät hat, darf sich nun über reichlich frisches, aromatisches Gemüse freuen. Ob Frühkartoffeln, Spargel oder verschiedene Salate – der Gemüsegarten lädt im Juni zum Ernten und Genießen ein.

Diese Gemüse kann im Juni geerntet werden:

  • Blumenkohl
  • Brokkoli
  • Dicke Bohnen
  • Eisbergsalat
  • Kartoffeln
  • Kohlrabi
  • Kopfsalat
  • Radieschen
  • Rettich
  • Rhabarber
  • Spargel
  • Spitzkohl
  • Weißkohl

Tipp: Durch regelmäßiges Ernten vermeiden Sie Überreife und regen gleichzeitig die Bildung neuer Früchte oder Blätter an – besonders empfehlenswert bei Arten wie Zucchini und Salaten.


Obsternte im Juni

Im Juni beginnt die Obsternte im Garten und die Mühe der vergangenen Monate– ob Schneiden, Düngen oder Mulchen – wird auf köstliche Weise belohnt. Jetzt können die ersten süßen Erdbeeren direkt vom Beet genascht werden. Sorten wie 'Korona', 'Honeoye' oder 'Mara de Bois' tragen – je nach Sorte – kleinere oder größere der aromatischen roten Früchte.

Erdbeeren ernten

Erdbeersaison im Juni

Auch die Besitzer von Beerensträuchern kommen nun auf ihre Kosten. Von den tiefdunklen Jostabeeren über die aromatischen Heidelbeeren der Sorte 'Duke' bis zu den saftigen Brombeeren der 'Tayberry Medana' – sie alle bringen jetzt ihre ersten Früchte hervor und laden zum Naschen ein. Ebenso können die ersten Himbeeren, beispielsweise der Sorte 'Malling Promise', sowie die säuerlichen Stachelbeeren der Sorte 'Hinnonmäki rot' nun geerntet und genossen werden.

Darüber hinaus hängen die ersten frühen Kirschen reif an den Bäumen – so laden die Süßkirschsorten 'Burlat' und 'Große Prinzessinkirsche' jetzt zum Frischverzehr ein.


Vogel- und Insektentränken aufstellen

Im Juni, wenn die Temperaturen steigen, sind Vogel- und Insektentränken eine wertvolle Unterstützung für die heimische Tierwelt – denn auch sie haben Durst. Eine flache Schale mit frischem, sauberem Wasser, idealerweise täglich erneuert, bietet den Gartenbewohnern dringend benötigte Erfrischung. Während Vögel die Tränke nicht nur zum Trinken, sondern auch als willkommene Badestelle nutzen, brauchen Insekten wie Bienen und Schmetterlinge sichere Landeplätze. Kleine Steine, Stöcker oder Moos in der Schale helfen ihnen, gefahrlos ans Wasser zu gelangen. Wie du solch eine Insektentränke ganz einfach selbst bauen kannst, zeigen wir dir in unserem Blogbeitrag Ein Zuhause für Insekten schaffen – mit praktischen DIY-Tipps.

Insektentränke

Insektentränke

Die Tränken sollten an einem windgeschützten und für Katzen unzugänglichen Standort aufgestellt werden. Gleichzeitig ist darauf zu achten, dass der Platz gut erreichbar ist, um das Wasser regelmäßig austauschen zu können. So leistest du aktiv einen wichtigen Beitrag zum Überleben der Nützlinge in den heißen Monaten.


Weitere Gartenarbeiten im Juni

Sommerblumen düngen

Im Juni befinden sich Sommerblumen in der Hauptwachstumsphase und benötigen zusätzliche Nährstoffe. Eine regelmäßige Düngung, idealerweise alle zwei Wochen, fördert reiche Blütenbildung und kräftiges Wachstum. Achten Sie darauf, nicht bei starker Sonne zu düngen, um Verbrennungen an Wurzeln und Blättern zu vermeiden.

Pflanzen auf Schädlinge kontrollieren

Im Juni treten vermehrt Schädlinge wie Blattläuse, Schnecken oder Spinnmilben auf. Eine regelmäßige Kontrolle der Pflanzen hilft, Befall frühzeitig zu erkennen und dem entgegenzuwirken. Nützlinge wie Marienkäfer unterstützen zusätzlich auf natürliche Weise die Schädlingsbekämpfung.


Häufige Fragen zu Gartenarbeiten im Juni

Welche Arbeiten stehen im Juni auf Balkon und Terrasse an?

Im Juni gibt es auf Balkon und Terrasse einiges zu tun. Sommerblumen und Kübelpflanzen sollten nicht nur regelmäßig gegossen, sondern auch alle zwei Wochen gedüngt werden, um kräftig zu wachsen und reich zu blühen. Kontrolliere auch hier regelmäßig auf Schädlinge. Verblühte Pflanzenteile entfernt man am besten zeitnah, um neue Blüten zu fördern. Zudem ist jetzt ein geeigneter Zeitpunkt, um Formgehölze und Hochstämmchen zu schneiden. Auch das Umtopfen von Zitruspflanzen kann bei Bedarf erfolgen.

Welche Pflanzen blühen im Juni?
zu Klampen OHG 30.05.2025, 15:52 / Neuigkeiten Nützliches 0 Kommentare