Steingarten anlegen

Steingärten haben eine faszinierende Ausstrahlung und bei guter Planung wirkt die Kombination von Steinen und Pflanzen fantastisch und alles andere als kühl. Wer einen Steingarten anlegen möchte, sollte daher im Vorfeld planen, um diese besondere Gartenform erfolgreich in Szene zu setzen.

Was ist ein Steingarten?

Einer der ersten bekannteren europäischen Steingärten ist der Chelsea Physic Garden in London, der heute noch existiert und unter Denkmalschutz gestellt wurde. Um den eindrucksvollen Garten zu gestalten, wurden seinerzeit alte Abbruchsteine vom Tower of London verwendet. Weltweit gibt es inzwischen viele berühmte Steingärten, doch nicht nur in öffentlichen Anlagen wirken sie wunderschön, sondern ebenfalls in privaten Gärten. Wie viel Platz für die Gestaltung mit Steinen, Stauden, Blühpflanzen und Bodendenkern zur Verfügung gestellt wird, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass bei der Auswahl großer und kleiner Steine ein harmonisches Verhältnis im Vordergrund steht. Sogar im Ministeingarten gibt die Kombination aus Gestein und Pflanzen ein fantastisches Bild ab.

Traditionell werden für den Steingarten große und imposante Steine ausgewählt, um eine harmonische Steinlandschaft zu arrangieren. Die Steine werden dabei dreidimensional in den Garten eingerichtet, sodass sie eine Alpenlandschaft nachahmen. Damit die kreierte Steinlandschaft nicht klobig, sondern ansprechend wirkt, ergänzen kleinere Steine, Kies, Grünpflanzen und blühende Pflanzen das Gartenarrangement. Das Element Wasser muss nicht, aber kann im Steingarten eine Rolle spielen.

Steingarten planen

Idealerweise wird im Garten ein Bereich ausgewählt, der leichte Hanglage von etwa 10 % aufweist und sowie Ausrichtung nach Süden. So bietet der Steingarten den Pflanzen optimale Lichtverhältnisse und das Spiel mit Licht und Schatten verstärkt den schönen Effekt eines Steingartens. Möchten Sie einen Steingarten planen, jedoch mangelt es an der Hanglage, lässt sich diese durch Erdaufschüttung herstellen. Am schönsten kommt die Steinformation zur Geltung, wenn sie von Sitzecke, Terrasse oder dem Pool gut eingesehen werden kann - insofern die Lichtverhältnisse eine solche Standortwahl zulassen.

Da bei der gärtnerischen Gestaltung Pflanzen eingesetzt werden, die karge sowie wasserdurchlässige Böden bevorzugen, sollte bereits bei der Planung des Steingartens darüber nachgedacht werden, wie die Substanz des Hanges angelegt wird. Es bietet sich an, den Hang mit gut durchlässigem Material wie etwa steinhaltiger Erde oder Bauschutt anzulegen. Kleine Steine im Erdreich sowie Bauschutt fungieren als Drainage und lassen Regenwasser und Schmelzwasser gut nach unten ablaufen. Eine weitere Option ist das Vermischen der Erde mit reichlich Sand. Bei bereits vorhandener Hanglage mit Südausrichtung kann es also sinnvoll sein, einen Teil der Erde abzutragen, diese mit Sand aufzulockern und den Hang zu gestalten.

Natursteine lassen sich über z. B. über Steinhandel oder den Baumarkt beziehen. Meist ist die Anlieferung erforderlich, die ab einem gewissen Gewicht direkt bis zum Standort notwendig ist. Es eignen sich als Steine für Steingarten Naturgranit, Gneis, Sandstein, Schiefer, Basalt und weitere Steinarten. Prinzipiell können sowohl runde Steine, wie auch kantige Steine eingesetzt werden. Findlinge in unterschiedlichen Größen dürfen ebenfalls genutzt werden. Kantige, fast quaderförmige Steine haben den Vorteil, dass sie gut aufeinandergestapelt werden können.

Doch allzu akkurat sollten Steine nicht auf dem Hang platziert werden. Vielmehr wird der Steingarten mit einem geordneten Chaos erst ausdrucksstark. Es empfiehlt sich daher, bereits während der Planung Ausschau nach größeren Steinen zu halten und diese in die Erde einzuarbeiten. Während dann die Bepflanzung des Steingartens geplant wird, haben Steine und Erdreich Zeit, sich zu setzen und Sie haben Gelegenheit, die Gartensteine so lange umzuplatzieren, bis Ihnen das Arrangement absolut zusagt. Praktisch ist es auch, eine Skizze des Steingartens anzufertigen. Darin können Hauptsteine, Treppe, eine kleine Wasserlandschaft sowie ein Sitzplatz und die wichtigsten Pflanzen für Steingarten aufgezeichnet werden - Sie sehen, Sie haben bei den Steingarten-Ideen völlig frei Hand.

Nun ist es an der Zeit, Steingartenpflanzen auszuwählen. Farblich sollten Grünpflanzen überwiegen, gleichzeitig aber nicht zu wuchtig ausgewählt werden; dadurch kommen einzelne Farbakzente besonders ausdrucksvoll zur Geltung. Diese können mit kleinen Gehölzen und Halbsträuchern kombiniert werden. Sehr empfehlenswert sind auch intensiv duftende Kräuter, um dem Steingarten Leben einzuhauchen.

Empfehlenswerte Pflanzen für den Steingarten

Bei den nachfolgenden Pflanzenarten handelt es sich um farbenfrohe Gewächse, die für wunderschöne Effekte sorgen:

-Alpenaster (Aster alpinus)
-Alpenbalsam (Erinus alpinus)
-Alpen-Leinkraut (Linaria alpina)
-Sternkugel-Lauch (Allium christophii)
-Gold-Lauch (Allium moly)
-Strauchrose (Rosae)
-Adonisröschen (Adonis vernalis)
-Küchenschellen (Pulsatilla vulgaris)
-Stachelnüsschen (Acaena)
-Glockenblumen (Campanula)
-Sonnenröschen (Helianthemum)
-Katzenpfötchen (Antennaria dioica)
-Enzian (Gentiana)
-Frauenmantel (Alchemilla alpina)
-Steinbrech (Saxifragia)
-Lavendel (Lavandula angustifolia)

Als attraktive Gräser und Grünpflanzen sind vor allem diese zu erwähnen:

Segge (Carex)
Blauschwingel (Festuca glauca)
Federborstengras (Pennisetum)
Fächer-Zwergmispel (Cotoneaster horizontalis)
Zwerg-Kiefer (Pinus pumila)


Beim Steingarten planen ist es hilfreich, sich mit den maximalen Wuchshöhen der favorisierten Pflanzen zu beschäftigen und bei der Pflanzenauswahl für das Steinbeet auf gut passende Proportionen zu achten. Sogar die kleinste Pflanze kann zum Hingucker werden, aber wichtig ist, dass sie dort platziert wird, wo sie in das Sichtfeld des Betrachters gerückt wird.

Steingarten anlegen

Bevor die Arbeit beginnt, kann zunächst mit einem Schnürgerüst der künftige Bereich für den Steingarten angelegt werden. Dadurch wird die verfügbare Fläche besser sichtbar und hilft beim Platzieren der Steine. Große Steine werden weiter hinten, kleine eher vorne platziert. Insbesondere bei großen Felsstücken sollte die größte Fläche nach unten gelegt werden, damit er zuverlässig Halt findet. Die größeren Steine werden schön in Szene gesetzt, wenn sie nicht präzise ausgerichtet, sondern schief in die Erde eingebracht werden. Schließlich sind auch die Alpen ebenfalls auf natürliche Weise entstanden und alles andere als geometrisch angeordnet. Die Lücken zwischen dem Steinarrangement werden abschließend mit durchlässiger Erde aufgefüllt. Bei größeren Steinbeeten erweist sich ein begehbarer Pfad als nützlich. Schließlich brauchen die Pflanzen für Steingärten gelegentlich etwas Pflege. In kleinen Steingärtchen können einzelne Trittstellen ausreichen, um komfortabel an die Pflanzen des Steingartens zu gelangen.

Je nach Geschmack können nun die Pflanzen in die Lücken zwischen die Natursteine gepflanzt werden. Haben Sie sich für Ballenpflanzen oder Topfpflanzen entschieden, lassen sich diese erst einmal aufstellen und umstellen, wenn die Ästhetik noch nicht ganz passt. Erst, wenn Sie für jede Pflanze einen idealen Standort gefunden haben, erfolgt das Einpflanzen. Kleinere Pflanzen sehen sehr hübsch aus, wenn Sie diese in einem Terrakotta-Steinkopf in den Steingarten einbetten. Am Schluss noch verbleibende Lücken sehen sehr ansprechend aus, wenn sie mit Kieselsteinen aufgefüllt werden.

Steingarten pflegen

Der Steingarten benötigt verhältnismäßig wenig, aber zumindest etwas Pflege. Da er mit Pflanzen begrünt wird, die wenig Wasser benötigen und das Unkraut durch die Gestaltung mit Steinen und eventuell auch sandhaltigem Boden nicht übermäßig wuchert, gibt es nicht viel zu tun. Das wenige Unkraut sowie welke Pflanzenteile sollten jedoch immer zeitnah entfernt werden, um Krankheiten und Wuchern zu verhindern. Gelegentlich sollte Moos entfernt werden, da es sonst andere Pflanzen verdrängen kann. In Trockenperioden sollte vorsichtig gegossen werden. Wenn Sie mit diesen überschaubaren Maßnahmen Ihren Steingarten pflegen, werden Sie beeindruckt sein, wie schön sich dieser im Laufe der Jahre verändert. Denn Pflanzen, eine moderate Ansammlung von Moos und das Gestein vereinen sich zu einer wundervollen Alpenlandschaft, die immer wieder auf´s Neue begeistert.
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zu Klampen OHG 13.09.2017, 10:00 / Neuigkeiten 0 Kommentare

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